
Icemelter
(Power Metal | Speed Metal)
Label: Massacre Records
Format: (LP)
Release: 21.11.2025
Auch wenn der Power Metal in den letzten drei Dekaden verschiedenste neue Wege gefunden hat, so gibt es nach wie vor Bands, die den Sound der guten alten 80er bewahren. Eine dieser Truppe ist FROZEN LAND, die aber nicht stur auf Old-School bestehen und mit ihrem dritten Werk „Icemelter“ mit Tempo, Spielwitz und einem unglaublichen Gespür für Melodien, die Polkappen schmelzen lassen.
Im kalten Finnland beheimatet, sind die Einflüsse schnell klar, denn nach einem fetten Einstieg mit grandios abgemischten und demnach sehr knackigen Beats, hört man schnell STRATOVARIUS, DREAMTALE oder SONATA ARCTICA heraus. Dazu gesellt sich Happy-Metal Flair ganz im Geiste von HELLOWEEN und FREEDOM CALL, aber auch genügend Speed Metal Anleihen. Spätestens im epischen Solo-Bereich, das mit düsteren Synthesizern angereichert ist, merkt man auch eine leicht progressive und moderne Schlagseite, die immer mal wieder zum Vorschein kommt.
Ansonsten wird fröhlich, mit fetten Chören, heavy Beats und eindringlichen Riffs agiert, dabei aber auch schön auf mitsingkompatible Sing-a-Long Refrains geachtet und auch die virtuose Seite kommt oftmals nicht zu kurz. Überraschend nur, dass Sänger Tony Meloni, der schon sehr nordisch tönt, eigentlich aus dem Süden, genauer gesagt, Italien stammt. Der liefert wunderbar hohe Vocals zum mitträllern, aber fühlt sich auch in tieferen Regionen ganz wohl. Und auch wenn er kein Tony Kakko ist, weiß er seine Stimme einzusetzen und tönt authentisch und voller Herzblut.
Nach „The Carrier“, das schon einen schönen Überblick gibt, gefällt das treibende „Dead End“ und bohrt sich im Refrain mit moderneren Keys wunderbar ins Ohr. „Dream Away“ ist mehr im Melodic Metal verwurzelt und wird seinem Titel ob der Atmosphäre gerecht, wohingegen „Chosen, Corrupt And Cancerous“ wieder zwischen den finnischen Referenzen tendiert, schön dynamisch galoppiert und wieder mächtig Tempo vorlegt. Ein weiteres Highlight ist sicher der peitschende Titeltrack, mit seinen grandiosen Riffs und amtlichem Doublebass-Gewitter. Im Finale in Form von „Black Domina“ geht man es nochmal sehr hymnisch mit fetten Chören an, lässt aber mit düster-bombastischem Instrumentalpart in der Mitte nochmal Atmosphäre aufkommen.
Ansich erfinden FRONZEN LAND das Power Metal Rad des Nordens nicht neu, nehmen aber bekannte Elemente und vermengen diese zu einem eigenen Sound, der vermutlich nicht zufällig von Matias Kupianen (STRATOVARIUS) gemixt wurde.
Tracklist „Icemelter“:
1. The Carrier
2. Dead End
3. Dream Away
4. Chosen, Corrupt And Cancerous
5. Losing My Mind
6. Icemelter
7. Haunted
8. Black Domina
Gesamtspielzeit: 36:24
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