21st Century Killing Machine
(Death Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 06.01.2006
Viel gepriesen, gepuscht und demnächst mit CHILDREN OF BODOM auf Europatourne, so ungefähr könnte man dieses Review der Schweden beginnen, die in jedermanns Munde zu sein scheinen – oder etwa neu und doch nichts neues…
Im Sommer 2004 begann die Geschichte der Einmannarmee (Anm.: Johnann Lindstrand , ex-THE CROWN/CROWN OF THORNS) und knapp eineinhalb Jahre später steht mit „21st Century Killing Machine“ (Releasedate: 13.01.2006) das Debüt in der Startlöchern. Eines vorneweg, aus den Socken hauen kann mich dieses Album nicht, vielmehr weckt es den Eindruck guter Marketingstrategie der Plattenfirma, um auf den noch rollenden Leichenwagen der schwedischen Krone (THE CROWN) aufzuspringen.
Ein volles Dutzend an Songs schafften es auf das Debüt (zehn davon sind auf dem Promo vertreten), von welchem den Interessierten schon sechs Songs vom Demo bekannt sein dürften. Stilistisch würde die Scheibe in die Kategorie Old School Schwedendeath fallen und Erinnerungen an CROWN OF THORNS kommen einem in den Sinn.
Mit dem Titeltrack, der „21st Century Killing Machine“ gibt man seinen Einstand und das recht ordentlich. Der Song geht treibend nach vorne und lässt erstmal noch hoffen. „The Devil On The Red Carpet“ zeigt dann aber schon das große Manko des gesamten Albums auf. Die Schweden gehen auf diesem Debüt streckenweise einfach zu einfallslos und monoton zu Werke. „Public Enemy No 1“ und „No Apparent Motive“ sind dann wieder zu gleichermaßen uninteressant, abgesehen von ein paar netten Backgroundvocals eben nur 08/15 Death Metal. Der Beginn von „Hell Is For Heroes“ hätte so auch auf einem aktuellen IN FLAMES-Album stehen können und zeigt, dass man auch anders kann. Mit „When Hatred Comes To Life“ geht es dann wieder zurück zu einem Song vom Demo und sofort ist man wieder in der meist einfallslosen Death Metal-Schiene, diesmal mit leichten Reminiszenzen an MORBID ANGEL. In ähnlicher Weise geht es dann mit „So Grim So True So Real“ weiter. Der Track wirkt teilweise ziemlich monoton und auch die vorhandenen Gitarrensolos sind nicht unbedingt das, was man sich heutzutage erwarten kann. Die videotechnische Umsetzung des Liedes kann von der Homepage geladen werden. „Behind The Church“ ist dann wieder ein Lichtblick und gehört mit „Branded By Iron“ wohl zu den besten Songs des Albums. „Branded By Iron“ weiß besonders durch seinen Refrain mit dem Untotenchor des Undead Quartets zu gefallen und ist einer der wenige Songs, der eine eigenständige Richtung der Band zeigt. „Bulldozer Frenzy“ zeigt dann wiedermal die Vergangenheit des Bandgründers auf, eine schneller Song, der zwar ordentlich knallt und live beim Bangen spaß bringen wird, aber eben nichts Revolutionäres.
Insgesamt fällt besonders auf, dass das Album relativ leicht in die Songs des Demos und die neueren, qualitativ abwechslungsreicheren Songs eingeteilt werden kann. Früher hätte es ein zweites, drittes Demo gegeben und das Album wäre wahrscheinlich um Längen besser ausgefallen. Heutzutage ist es für manche Leute anscheinend viel zu leicht zu einem Plattenvertrag zu kommen und das auf Kosten kleiner Bands, aber das ist ein anderes Kapitel.
Unterm Strich fällt die Scheibe jedenfalls zu schwach aus um voll zu überzeugen. Vor zehn Jahren wäre der Silberling definitiv ein Hit gewesen, aber wir haben 2006 und eben nicht 1996. Wer einige Schritte zurück in die Vergangenheit machen will, wird mit einem BLOODBATH- oder CHAOSBREED-Album besser bedient sein.
Tracklist „21st Century Killing Machine“:
1. 21st Century Killing Machine
2. Devil On The Red Carpet
3. Public Enemy No 1
4. No Apparent Motive
5. Hell Is For Heros
6. When Hatred Comes To Life
7. So Grim So True So Real
8. Behind The Church
9. Branded By Iron
10. Bulldozer Frenzy
Gesamtspielzeit: 59:40