Eigentlich hätten ja BLACK SABBATH im Original-LineUp wieder für geniale Live-Stimmung und eine neues Meisterwerk sorgen sollen, doch leider war man sich mit Bill Ward nicht einig und Tony Iommi erkrankte unglücklicherweise an Krebs. Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt, aber die Reunion steht unter keinem guten Stern und da treten ORCHID auf den Plan. Die jungen Doomsters aus den USA versetzen einen mit der neuen EP „Heretic“, die als Appetithappen für einen neuen Longplayer dienen soll, schlagartig zurück in die 70er. Was die RIVAL SONS für LED ZEPPELIN sind, wollen ORCHID für BLACK SABBATH sein.
Drückende Doom-Riffs mit verhältnismäßig schneller Rhythmik dröhnen bei bestem Retro-Sound aus den Boxen. Der Titeltrack überrascht und überzeugt gleich auf ganzer Linie. Sänger Theo Mindell klingt anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber man gewinnt seinen eigenwilligen Stil sehr schnell lieb. Zwar gefällt der Opener gut, doch so richtig ins Schwärmen komme ich im Anschluss mit dem Akustik-Stück „Falling Away“, welches dramaturgisch perfekt in Szene gesetzt wurde. Hypnotisierend und aufrührend führt Theo durch diesen starken Song und zum Schluss wird dann doch noch richtig gerifft. Gänsehaut garantiert. „Saviours Of The Blind“ weiß in Überlänge auch zu gefallen und hält über die ganze Distanz die Spannung hoch. Hier regieren wieder tonnenschwere BLACK SABBATH-geprägte Doom-Riffs. Als Bonus gibt es noch den für Fans bekannten Song „He Who Walks Alone“, welcher bereits auf dem Debüt „Capricorn“ zu finden ist.
ORCHID sind würdige Nachfolger für die legendären Briten. Hoffen wir trotzdem, dass uns Ozzy, Tony und Geezer noch lange erhalten bleiben! Ansonsten stehen die Herren, wenn sie so weitermachen, definitiv bald in den Startlöchern um das Szepter zu übernehmen.
Tracklist „Heretic“:
1. Heretic
2. Falling Away
3. Saviours Of The Blind
4. He Who Walks Alone
Gesamtspielzeit: 26:36
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