Cult
(Cello Metal)
Label: Mercury Records
Format: (LP)
Release: 02.10.2000
Eigentlich ist es immer noch nicht zu glauben. Die verrückten Finnen sind jetzt schon seit einigen Jahren dabei, „Cult“ ist bereits das dritte Album und noch immer bin ich fasziniert, wenn ich auch nur einen Song von APOCALYPTICA höre. Immer wieder muß man sich vor Augen halten, daß das „nur“ Cellos sind, die diesen ungeheuren Sound zu Stande bringen. Von Album zu Album haben sich APOCALYPTICA um ein großes Stück weiterentwickelt.
Auf ihrem ersten Werk „Apocalyptica Plays Metallica By Four Cellos“ waren nur METALLICA Coverversionen zu hören und der Sound war noch nicht ganz ausgereift. Das soll aber kein Vorwurf sein, schließlich war es das erste Mal, daß diese Art von Musik auf so alt ehrwürdigen Instrumenten gespielt wurde (das Älteste stammte übrigens aus dem Jahre 1738!). Mit „Inquisition Symphony“ war diese Kinderkrankeit dann beseitigt und es waren zum ersten Mal eigene Stücke zu hören. Diese waren so genial, daß sie neben ihren Vorbildern aus dem Metalbereich locker bestehen konnten. So war der nächste logische, wenn auch sehr mutige Schritt, ein Album zu produzieren, das nur aus eigenen Stücken besteht.
Gleich beim Eröffnungssong „Path“ wird dem Hörer bewußt, daß das die absolut richtige Entscheidung war. Und das zieht sich durch das gesamte Album weiter. Traumhafte Metalriffs, bei denen ein Großteil der Gitarrenmeister den Hut ziehen müssen, werden von den Finnen geradezu in ihre Instrumente gehämmert. Zwischendurch gönnen uns die Cellisten auch ruhigere Momente, in denen sie genauso überzeugen, wie beim schnellen Material. Auf „Cult“ erzeugen APOCALYPTICA einen Sound, der an Intensität und Druck kaum zu überbieten ist. Es wird eine Stimmung erzeugt, die herkömmlichen Bands nur selten zu Stande bringen.
All das, gepaart mit der wunderbaren Musik macht „Cult“ zu einem Hörerlebnis, das in dieser Form absolut einzigartig ist und es auch bleiben wird. Zumindest bis zum nächsten Werk der verrückten Finnen.
Soviel zum „regulären“ Teil von „Cult“. Die Coverversionen sind nämlich nur als Bonustrack angegeben und deshalb ist das hier eine „Bonuskritik“. “ Hall Of The Mountain King“ von Edvard Grieg ist ein klassisches Musikstück, das wahrscheinlich jeder schon Mal irgendwo gehört hat und als einziger Song des Albums ziemlich farblos bleibt. Dann werden noch die METALLICA Fans bedient. „Untill It Sleeps“ ist im Original schon ein großartiger Song und APOCALYPTICA holen noch einiges aus dem Stück heraus. Gänsehaut Garantie!. Mit „Fight Fire With Fire“ stellt die Band zum Abschluß dann noch einen persönlichen Geschwindigkeitsrekord auf.
Tracklist „Cult“:
1. Path
2. Struggle
3. Romance
4. Pray!
5. In Memoriam
6. Hyperventilation
7. Beyond Time
8. Hope
9. Kaamos
10. Coma
11. Hall of the Mountain King (EDVARD GRIEG)
12. Until It Sleeps (METALLICA)
13. Fight Fire with Fire (METALLICA)
Gesamtspielzeit: 53:37