HOLY MOSES - Master Of Disaster
HOLY MOSES
Master Of Disaster
(Thrash Metal)

 


Label: Century Media
Format: (EP)

Release: 2001


Es ist also tatsächlich wahr. Die deutsche Thrash-Legende HOLY MOSES ist wieder zurück. Nach einer neunjährigen Pause haben Frontfrau Sabina Classen und Bassist und Bandgründer Jochen Fünders neue Mitstreiter um sich geschart, um der Szene kräftig einzuheizen. Wer die alten Klassiker der bereits 1980 gegründeten Band sein eigen nennt, oder sie zumindest schon mal gehört hat, der weiß, welch harter Tobak einem geboten wird. Daran hat sich auch nach 20 Jahren nichts geändert. Der typische HOLY MOSES Sound besteht aus kernigen Riffs, dargeboten in hoher Geschwindigkeit, unterlegt mit knallhartem Drumming.

Über alldem Sabinas Kreischgesang, der schon so manch alte Oma knapp vor den Herzinfarkt getrieben haben dürfte. Neben ihr wirken selbst die bösesten schwarzmetallischen Nachwuchsshouter wie zahme Schuljungen. Der sprichwörtliche Zahn der Zeit konnte an dieser Frau anscheinend nicht nagen. Auf ihrer neuen EP „Master Of Disaster“ gehen die selbsternannten Heiligen brutal und knallhart wie eh und je zu Werke. Gleich zu Beginn stellt der eingängige Kracher „Master Of Disaster“ klar, daß eine stilistische Änderung keinesfalls angestrebt wurde. Man erkennt die Band sofort wieder, so als wäre nie eine Pause dazwischen gewesen. Dazu muß man allerdings erwähnen, daß die Riffs nach wie vor aus der Feder von Andi Classen stammen, in dessen Studio die Scheibe unter seiner Leitung produziert wurde. Live wird dieser aber vom neu rekrutierten Axeman Joern Schubert vertreten. Die einzelnen Songs sind sehr direkt, wirken also zu keiner Sekunde konstruiert. Durch die bereits erwähnte, hoch gehaltene Geschwindigkeit, und die Tatsache, daß Sabina sich die Seele aus dem Leib schreit, wirken die Songs dermaßen aggressiv und brutal, daß sie nicht nur für den Thrasher alter Tage interessant sein dürften, sondern auch für die neuere Black Metal Generation. Einzelne Nummern hervorzuheben hat eigentlich wenig Sinn, da allesamt wirklich voll ins Schwarze treffen und es außerdem, da es sich ja um eine EP handelt, nur 5 Stück sind.

Ein vollständiges Album (Auf welches nicht die Stücke dieser EP noch einmal draufgepackt werden) wurde von Sabina persönlich bereits in Aussicht gestellt. Dieses Minialbum dient eigentlich dazu, die Fans auf den anstehenden Festivals (der allererste Gig der Deutschen wird übrigens in Österreich auf dem MOM stattfinden, mehr dazu im Interview, d. Verf.) mit neuem Material zu versorgen. Sollte die Liveumsetzung also klappen, und daran habe ich eigentlich so gut wie keine Zweifel, galten HOLY MOSES zu ihrer aktiven Zeit doch als absolute Livemacht, dann werden sie ihre alten Fans problemlos zurückgewinnen und im Handumdrehen auch neue für sich begeistern können. Die Festivals werden also wirklich entscheidend sein. Auf musikalischer Ebene hat man bereits die allerbesten Voraussetzungen geschaffen. Nur weiter so, und einem zünftigen Comeback steht nichts mehr im Wege.


Tracklist „Master Of Disaster“:
1. Master Of Disaster
2. Taste My Blood
3. The Hand Of Death
4. Feel the Pain
5. Down on Your Knees
Gesamtspielzeit: 17:28

 


Band-Links:

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