JUDAS PRIEST - Demolition
JUDAS PRIEST
Demolition
(Heavy Metal)

 


Label: SPV (Steamhammer)
Format: (LP)

Release: 2001


Hell is home to me
Might as well be
I like it here and no-one else invited me
Hell is home to me
It has to be
Cause Jesus Christ nobody else invited meHell Is Home

Nachdem die Priester mit „Machine Man“ und „Subterfuge“ bereits zwei vielversprechende Songs als Vorgeschmack auf dieses Album abgeliefert hatten, waren meine Erwartungen ziemlich hoch gesteckt. Nun ist der langersehnte Moment da, und „Demolition“ rotiert tatsächlich in meinem CD-Player. Das neue PRIEST-Machwerk wird eingeleitet vom bereits bekannten „Machine Man“, welches mit einem Schlagzeugintro, ähnlich jenem bei „Painkiller“, beginnt. Ein sehr direkter Song, der sich ohne unnötige Schnörkel und mit viel Groove in die Gehirnwindungen der Hörer schraubt. Direkt ist ohnehin jenes Attribut, welches das gesamte Album am treffendsten charakterisiert.

Es wurde zwar abermals, ähnlich wie bei „Jugulator“, ein zeitgemäß moderner Weg eingeschlagen, jedoch mehr Wert auf Eingängigkeit gelegt. Das Resultat ist wirklich zufriedenstellend und wird keinen Fan enttäuschen. Bester Beweis dafür ist unter anderem Song Nummer 2, „One On One“, welcher binnen kürzester Zeit den Titel PRIEST-Klassiker erlangen wird, soviel steht meiner Meinung nach fest. Und das ist bestimmt nicht leicht, angesichts der großen Anzahl an metallischen Leckerbissen, welche die Edelstahlschmiede Tipton & Downing in den vergangenen 3 Dekaden bereits verlassen haben. Das darauffolgende „Hell Is Home“ wartet abermals mit einer tollen Melodie und gehörig viel Groove auf, das allerdings einen Tick langsamer, wodurch Ripper Owens‘ Gesang etwas in den Vordergrund rückt, was einmal mehr dessen Qualitäten unter Beweis stellt. In den hohen Passagen ist Ripper seinem Vorgänger mindestens ebenbürtig, die tieferen bietet er ohnehin wesentlich druckvoller dar, was ja bereits auf „Jugulator“ zu erkennen war. Bei „Demolition“ war Ripper erstmals von Beginn an in das Songwriting involviert, was sich in Form einer besseren Integration seiner Fähigkeiten in die Gesamtstruktur äußerst positiv zu Buche schlägt. „Hell Is Home“ hat ebenfalls das Zeug zum Dauerbrenner und wird vor allem live das Publikum in hohem Maße begeistern können.

Mit „Jekyll And Hyde“ folgt eine Nummer, die für mich den, gottlob einzigen, Schwachpunkt des Albums darstellt. Sicher kein schlechter Song, verglichen mit dem hohen Level der anderen Kompositionen, zählt er allerdings zum Mittelmaß. Eine Entschädigung folgt sofort. Das langsame „Close To You“ vermag wieder vollends zu begeistern. Aufgrund des Stiles wähnt man sich in Zeiten von „Sad Wings Of Destiny“ oder „Sin After Sin“ zurückversetzt. Generell findet man auf „Demolition“ sämtliche Perioden PRIEST’schen Schaffens wieder. Harte, moderne Sounds, wie wir sie seit der „Painkiller“-Ära kennen, treffen auf langsame, teils balladenartige Songstrukturen, ähnlich jenen der allerersten Veröffentlichungen. Trotz alledem kann man „Demolition“ aber keinesfalls als Abklatsch bestehender Alben bezeichnen. Auch die nächsten 8 Songs können mich wirklich voll und ganz zufriedenstellen. Besonders stechen dabei das geniale „Bloodsuckers“ hervor, der softeste Priest Song aller Zeiten, nämlich „Lost And Found“, das mit einem Touch der „Turbo“-Phase versehene „Cyberface“, sowie das abschließende „Metal Messiah“, eine Hymne par excellence.

Wahrscheinlich wurden in kein Album höhere Erwartungen als in dieses gesetzt, nachdem die Presse, meines Erachtens zu unrecht, „Jugulator“ sehr verrissen hatte. Sicher lag die Meßlatte mit „Painkiller“ verdammt hoch, jedoch muß man eine Veröffentlichung auch mit jenen anderer Genrevertreter vergleichen, und in diesem Fall standen die Priester auch mit „Jugulator“ noch an vorderster Front.

Nun jedoch dürften sämtliche Zweifel an der zukünftigen Qualität PRIEST’schen Stahles ausgeräumt werden. „Demolition“ darf aber keinesfalls als Kapitulation vor dem großen Druck, welcher ausgeübt wurde, gesehen werden. Die vielerorts erhoffte Rückentwicklung in Richtung „Painkiller“ blieb nämlich aus. Es bedeutet vielmehr einen Schritt vorwärts, was ich persönlich als sehr wichtig erachte, da JUDAS PRIEST stets eine Vorreiterrolle innehatten. Und dieser werden sie auch im Jahr 2001 noch vollauf gerecht. Mit dem Titel METAL GODS sollte man ja vorsichtig umgehen, wenn es allerdings eine Band gibt, die ihn zu tragen würdig ist, dann sind und bleiben das JUDAS PRIEST!


Tracklist „Demolition“:
1. Machine Man
2. One on One
3. Hell Is Home
4. Jekyll and Hyde
5. Close to You
6. Devil Digger
7. Bloodsuckers
8. In Between
9. Feed on Me
10. Subterfuge
11. Lost and Found
12. Cyberface
13. Metal Messiah
Gesamtspielzeit: 61:49


www.judaspriest.com

 

JUDAS PRIEST - Machine Man
JUDAS PRIEST – Demolition
LineUp:
Tim Owens
K.K. Downing
Glenn Tipton
Ian Hill
Scott Travis
10
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