Drop the bombs in!
Wipe out your motherfucking schemes!“Call To Arms
III, 3, Drei, Three, Trois, Tre, três so einfach ist der Albumtitel des mittlerweile 3. SOULFLY Outputs. Mastermind Max Cavelera hat keine Zeit vergeudet und hat sich nach der letzten SOULFLY Welttournee an die Arbeit gemacht.
Wie gewohnt hat wieder einmal wer das SOULFLY-Tribe verlassen. Diesmal war es der Drummer Joe Nunez, der jetzt mit ein paar Kumpels in einer Band spielt. Dafür konnte alt SOULFLY Drummer Roy Mayorga wieder ins Boot geholt werden. Hab selten so viele Line-Up Wechsel bei einer Band gesehen, aber SOULFLY stecken das anscheinend locker weg.
Nun zum Album:
Die offiziellen und legalen MP3 Files („Seek ´n Strike“ und „Enterfaith“) vom neuen Album haben schon eine Richtung „back to the roots“ angekündigt. D.h. etwas mehr Trash lastige Riffs, etwas mehr Tempowechsel, teilweise etwas schneller, so wie es SEPULTURA auf den Alben „Chaos A.D.“ aus dem Jahre 1993 und „Roots“ aus dem Jahre 1996 vorgemacht haben. SOULFLY kann man überhaupt nicht als billige Kopie dieses Stiles bezeichnen, denn Max Cavelera, der zu dieser Zeit bei SEPULTURA tätig war, hat diesen Stil „miterfunden“.
Diese leichte Anlehnung an die Vergangenheit ist aber leider auch der einzig neue Aspekt bei SOULFLY. Wie gewohnt sind sehr viele Tribe Elemente vorhanden, meiner Meinung teilweise unnötig, denn diese dauern manchmal über 1 Minute pro Song und dabei ist der Beat überhaupt nicht abwechslungsreich, sondern eher monoton. Da taucht irgendwann die Frage auf: „Sind dem Herrn Cavalera die Ideen da vielleicht ausgegangen?“. Trotzdem schafft er es wie kein anderer aus einem einfachem Riff das beste rauszuholen. Die Songs regen sofort zum mitbangen und mithupfen an, aber ihre Wirkung lässt ziemlich schnell nach.
Was mich noch etwas stört ist die Tatsache, daß SOULFLY langsam zu einer typischen Ami-Band mutieren. Die Ereignisse vom 11.9 sind sicherlich eine Tragödie, aber daß man deswegen einen „Song“ aufs Album preßt, der die Schweigeminute symbolisiert ist mir nicht ganz verständlich. Die Kinderansagen bei „One Nation“ sind auch total unnötig. Der Song ist aber sonst sehr abwechslungsreich und wird u.a. mit einem Akustikpart beenden und ist somit einer der Highlight auf dem Album.
Auch bei diesem Album sind einige Gastmusiker mit von der Partie. Der bekannteste ist Christian Machado seineszeichens Sänger von ILL NINO. „One“ ist das Produkt der Zusammenarbeit zwischen ihm und SOULFLY. Eine sehr gelungene Abwechslung auf dem Album. Christians melodischer Gesang ergänzt das verzweifelte Schreien von Max Cavalera sehr gut. Für mich einer der besten Songs auf dem Album.Weiters ist noch zu erwähnen, daß diesmal das Album von Max Cavalera selber produziert wurde. Die Soundqualität ist, wie es sich SOULFLY gehört, sehr sehr gut.
Fazit: Ein gutes Album, mit vielen etwas härteren Riffs und wie gewohnt mit eine Menge Tribe-Elemente, die vielen gefallen werden. Leider ist es aber auch mit einem Verfallsdatum versehen, das bei jedem unterschiedlich lang ist.
Tracklist „3“:
1. Downstroy
2. Seek N Strike
3. Enterfaith
4. One
5. LOTM
6. Brasil
7. Tree Of Pain
8. One Nation
9. 9-11-01
10. Call To Arms
11. Four Elements
12. Soulfly III
13. Sangue De Bairro
14. Zumbi
Gesamtspielzeit: 58:56