Ein Mann, der bis vor kurzem unter den angesagtesten Studiobetreibern der europäischen Metalwelt war, eine Vorliebe für elektronische Sounds, zwei Bands, die einander in Sachen Erfolg gegenseitig überholen, haufenweise Fans und der Versuch das alles koordinieren. Die Rede ist von HYPOCRISY Fronter Peter Tägtgren, der nun mit Teil drei seines Soloprojekts PAIN am Start ist.
Wer das Vorgängeralbum kennt, weiß in etwa, was ihn erwarten wird, denn stilistische Änderungen gibt es diesmal keine großartigen – was kann aber jemand erwarten, der mit dem bisherigen Material von PAIN nicht vertraut ist? Ich versuche es mal mit folgender Stilbeschreibung: man nehme eingängige poppige Songstrukturen, die sauber arrangiert, modern und stellenweise hart von allem vorgetragen werden, was man an elektrisch verstärkbaren Instrumenten finden kann. Die Songs werden von detailliert arrangierten Keyboardlinien getragen und von relativ einfachem Drumming und fetten Gitarren begleitet.
Nachdem HYPOCRISY stellenweise in einen modernen und elektronischen Bereich tendieren und sich Peter genau dort mit PAIN bewegt, verschwimmen gelegentlich die Grenzen zwischen den beiden Bands – wie sollte es auch anders sein, kommen die Ideen letzten Endes aus ein und demselben Hirn? Generell kann man aber eine äußerst klare Trennlinie zwischen den beiden Bands ziehen, so bewegen sich HYPOCRISY auf viel härterem, PAIN aber auf modernem elektronischen Terrain.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist, dass bei PAIN durchgehend melodische, meist mehrstimmige Gesangslinien und weit modernere, stellenweise technoide Keyboardarrangements am Programm stehen. Auch jegliches brachiale Moment wird man hier vergeblich suchen.
Produziert ist das Album ähnlich dem Vorgänger, die Vocals stehen stark im Vordergrund – Ausfälle sind keine zu vermerken. Besonders gelungen ist die Coverversion des BEATLES Klassikers „Eleanor Rigby“, bei dem sich der ebenfalls emeritierte Produzentenkollege Dan Swanö (Ex-EDGE OF SANITY, BLOODBATH, INFESTDEAD,…) mit einer Gastperformance beteiligt.
Zum Track „Shut Your Mouth“ wurde ein Video gedreht, das sich zusammen mit drei Bonustracks auf der Digipack Version der CD befindet. In Schweden hat das Album bereits die Charts erklommen, ich bin gespannt auf welche Reaktionen das Album hier erzielen wird. Ein Interview mit Peter Tägtgren ist übrigens ebenfalls in dieser Ausgabe zu finden.
Tracklist „Nothing Remains The Same“:
1. It’s Only Them
2. Shut Your Mouth
3. Close My Eyes
4. Just Hate Me
5. Injected Paradise
6. Eleanor Rigby
7. Expelled
8. Pull Me Under
9. Save Me
10. The Game
11. Fade Away
12. Don’t Waste My Time
Gesamtspielzeit: 41:08
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