Tyrants now are overcome
A final yell from hounds of Hell
rising we unite
Yes we ride through stormy skiesInferno
Mit „The Odyssee“ legt wohl eine der unbestritten besten Gruppen in der Sparte Progressive Metal eine neues Machwerk vor. Insgesamt stellt dieses bereits das secshte Album der Band aus New Jersey dar. Anhänger von leichtverdaulicher und simpel gestrickter Musik werden wohl nie die Begeisterung annährend begreifen, die Fans der Truppe für deren Sound aufbringen.
Schon der Opener „Inferno (Unleash the fire)“ erweist sich als Lehrbeispiel für angehende Profimusiker, ohne aber an Eingängigkeit einzubüßen, oder auf Dauer zu sperrig zu erscheinen. SYMPHONY X gelingt es einfach, ihr spieltechnisches Können mit einer gehörigen Maß an Heavyness, die teilweise für diese Band ungewöhnlich erscheinen mag, und mit ihremguten Gespür für griffige Melodien zu vermengen. Diese Mut zur Einflechtung von vermehrt härteren Passagen wird vor allem bei fast schon trashlastigen Stücken wie „King of Terrors“ oder „Incantations of the apprentice“ deutlich, wenngleich stets darauf geachtet wird, den Songs die bandtypische, variantenreiche Note zu verpassen. Aber auch ein eher sanfte Rocker namens „Accolade II“ ist vertreten, der zweifelsohne zu den Highlights auf der Scheibe gezählt werden darf. „The Odyssee“ bietet prinzipiell die Vollbedienung für den geneigten Prog.-Metal-Fan. Facettenreicher, melodischer Metal mit anspruchsvollen Touch, und herrlicher Gitarrenarbeit eben.
Was aber neben der kompositorischen Klasse auch noch zu überzeugen vermag, ist die virtuose Gesangsleistung des Sängers Russel Allen, der es nicht nur versteht, genretypisch hoch zu singen, sondern auch zu rohem Shouting in der Lage ist. Den Vogel schießen SYMPHONY X aber mit dem letzten Stück ab, das gleichzeitig der Scheibe den Namen gab, und sich bestimmt als Soundtrack für einen (Fantasy-)Streifen bestens eigenen würde, und es auf eine stolze Spielzeit von über 24 Minuten bringt sowie in 7 Zwischenteil aufgegliedert wurde. Natürlich behandelt der Song inhaltlich die Geschichte des Odysseus, jenes berühmte Heldenepos des griechischen Dichters Homer also.
Leider liegen mir keine Texte vor, aber die Musik wäre – wie bereits erwähnt – die perfekte musikalische Untermalung für eine Verfilmung von griechischen Heldensagen.
Tracklist „The Odyssey“:
1. Inferno (Unleash the Fire)
2. Wicked
3. Incantations of the Apprentice
4. Accolade II
5. King of Terrors
6. The Turning
7. Awakenings
8. The Odyssey
Gesamtspielzeit: 67:01