And Then There Was Silence
(Power Metal)
Label: Virgin
Format: (Single)
Release: 2003
will I fail to rise again
another crucifixion for
another holy war
can’t stop what’s going onAnother Holy War
Eigentlich ist es ein Tabu, dass Journalisten über sich selbst schreiben. Für das Review der BLIND-GUARDIAN-Maxi-CD „And Then There Was Silence“ ist es von meiner Warte aus gesehen angebracht. Lange ist es nämlich her, dass ich mir eine Scheibe von BLIND GUARDIAN zum Besten gegeben habe. Die neueren Werke der deutschen Vorzeigemetaller sind mir gar nicht mehr geläufig, nach „Imaginations From The Other Side“ bin ich ausgestiegen. Warum? Mir wurden die Jungs zu eintönig trotz ihres Einfallsreichtums. Ihr musikalisches Strickmuster blieb bei hymnenhaften Chören, viel orchestralem Bombast, dazwischen die Leadguitar, gespickt mit Hansi Kürschs unvergleichlicher Stimme.
Und nun liegt diese Single auf meinen Tisch, die Auskopplung vom aktuellen Longplayer „A Night At The Opera“ als Appetizer für die nächste Scheibe. Diesmal kein Marshall-Cover. Okay, schieben wir sie mal in den CD-Player. Die Länge des Liedes, über 14 Minuten, lässt auf ein fulminantes Klanggewitter mit Nachhall hoffen. Der Laser des CD-Geräts braucht keine zehn Sekunden vorzurücken, da merke ich , dass sich bei den vier Jungs nichts geändert hat. Immer noch viel Bombast, immer noch die GUARDIAN-typische E-Klampfe, immer noch Hansi Kürsch als singendes Markenzeichen. „And Then There Was Silence“ ist mit seiner Länge nichts anderes als mehrere Lieder aneinander gehängt, stellenweise ineinander verschachtelt. Die einzelnen Passagen des gesamten Werkes steigern sich in die typischen Chöre, danach ruhigere Stellen, wieder die Steigerung. Auch nach mehrmaligem Hören bleibt kein Part des Liedes im Ohr haften, kein Nachhall nach einem ausgebliebenen Klangewitter. Für BLIND GUARDIAN ist „And Then There Was Silence“ eher Durchschnitt. Vielleicht liegt’s aber auch daran, dass ich immer noch glühender Fan der alten Werke der Band bin. Allen voran das Meisterstück „Tales From The Twilight World“. Songs mit einer zieltrebigten Richtung gerade aus, kein übertriebenes Bombastgefrickel, das sich zwischendrin verheddert.
Für mehr Aufhorchen sorgt das zweite Lied auf der Single: „Harvest of Sorrow“, eine ruhige Ballade. Da schwebt eine Menge Gefühl, wenn Hansi Kürsch seine Textpassagen ins Mikro haucht. Auf der CD befindet sich außerdem noch ein Multimedia-Livetrack.
Tracklist „And Then There Was Silence“:
1. And Then There Was Silence
2. Harvest Of Sorrow
Gesamtspielzeit: 17:47