Obwohl die Veröffentlichung des letzten Outputs „Arcana“ gar nicht allzu lange her ist, lädt die Band um Ausnahmegitarrist Lanvall bereits aufs neue zu einer musikalischen Expedition in deren atemberaubende Fantasiewelten ein.
EDENBRIDGE verfolgen stilistisch die eingeschlagenen Pfade kompromisslos weiter, was mitunter bewirkt, dass man den Kompositionen einen gewissen Wiedererkennungswert durchaus nicht absprechen kann. Wer also die beiden Vorgänger „Sunrise In Eden“ und das eben genannte „Arcana“ zu schätzen gelernt hat, wird auch mit „Aphelion“ vollends befriedigt werden, da man sich eben musikalisch treu blieb, und kein Qualitätsverlust gegenüber den älteren Aufnahmen attestiert werden kann. Veränderungen der überdimensionalen Art sind also nicht festzustellen, wenngleich man doch den Willen der Band, stetige Verbesserung anzustreben klar erkennen kann, was vor allem den Gesang angelangt.
Denn: Die Dame hinterm Mikro, Sabine Edelsbacher, hat hörbar an ihrer Stimmfertigkeit gefeilt, wenngleich sie schon vorher der absoluten Elite der Frontfrauen im Metalbusiness angehörte. Ansonsten alles wie gehabt? Nicht ganz. Denn auf „Aphelion“ wurde das Maß an flott dahinrockenden Nummern a la „Skyward“ betrechtlich gesteigert, was zur Folge hat, dass teils durchaus Parallelen zu diversen Genrekollegen auszumachen sind, deren Stücke eben auch in ähnlichen Geschwindigkeitssphären angesiedelt sind. Aber natürlich darf die eher besinnliche, ruhige Seite von EDENBRIDGE auch auf diesem Werk wieder ausgiebig genossen werden, was sich in packenden Balladen wie „The Final Curtain“ oder „Where Silence Has Lease“ äußert. Lanvall ist es wahrlich gelungen, die kompositorische Klasse auch auf diesem Album mehr als aufrechtzuerhalten, ohne sich dabei allerdings selbst zu kopieren.
Alles in allem wirkt das Songmaterial gewohnt vielschichtig und inspiriert, auch der im Interview angesprochene fernöstliche Touch diverser Songs der Vergangenheit ist auch auf diesem Album zu Genüge auszumachen. Beim spieltechnisch aufwendigen “Red Ball In Blue Sky“ bekommt Sabine Edelsbacher übrigens gesangliche Unterstützung von D.C. Cooper (SILENT FORCE/EX-ROYAL HUNT) persönlich, was natürlich eine zusätzliche Aufwertung dieses Stücks mit sich bringt. Diese Scheibe verdient sich wirklich das Prädikat hörenswert. Dennoch gefällt mir das Vorgängerwerk um eine Spur besser. Trotzdem: Anchecken ist Pflicht!
Tracklist „Aphelion“ :
1. The Undiscovered Land
2. Skyward
3. The Final Curtain
4. Perennial Dreams
5. Fly At Higher Game
6. As Far As Eyes Can See
7. The Wishpering Gallery
8. Deadend Fire
9. Farpoint Anywhere
10. Where Silence Has Lease
11. Red Ball In Blue Sky
Gesamtspielzeit: 57:40
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