MOTÖRHEAD - Live At Brixton Academy
MOTÖRHEAD
Live At Brixton Academy
(Hard Rock | Heavy Metal)

 


Label: UDR Music
Format: (Live)

Release: 2003


Über MOTÖRHEAD zu schreiben ist wohl wie nur bei wenigen anderen Bands ein Spiel mit Klischees/dem Image der Band. Dass „No Sleep till Hammersmith“ für viele DAS Album in der nun schon 25-jährigen Laufbahn von Ian Kilmister & Co. und DAS Live-Album schlechthin ist, macht die Auseinandersetzung mit einem neuen Live-Album nicht unbedingt leichter. Lassen wir deshalb einmal alle Warzen und Whiskeys weg und bleiben beim Wesentlichen:

„Live at Brixton Academy“, der Titel ist wohl selbsterklärend. Wann genau das hier konservierte Konzert stattgefunden hat, ist ja nicht so wichtig, es war jedenfalls irgendwann 2003. Neben dem Trio Infernale wirkten prominente Gastmusiker wie Ronnie James Dio und Doro mit, das Ergebnis ist allerdings unverfälschter Motör-Krach, dreckiger Rock’n’Roll irgendwo zwischen Punk und Metal. Wie immer, war eh klar.
Veränderungen gab es ohnehin kaum jemals bei MOTÖRHEAD und wenn, dann kamen diese wohl durch die wechselnden Musiker und weil es zu Lemmy eh nicht viel zu sagen gibt, was nicht schon jeder Rock’n’Roll-Tafelklässler wüsste, einige Worte zu Mikkey Dee und vor allem Phil Campbell:
Diese zwei inzwischen schon verdammt lange bei MOTÖRHEAD tätigen Originale prägen den Sound dieser Live-Doppel-CD nämlich gar nicht so unwesentlich.
Was Mikkey Dee angeht, sag’ ich jetzt nur mal: er bekommt ein Solo zugestanden, wer hätte das gedacht.
Zu Phil Campbell muss ich mich da schon etwas ausführlicher äußern: Er hat wohl das Problem, dass er – wie ein Kollege der schreibenden Zunft neulich meinte – „aussieht wie sein eigener Roadie“. Das – und wahrscheinlich gar nicht so sehr die Tatsache, dass er sich die Bühne mit Lemmy teilen muss, schließlich hat’s Zakk Wylde neben Ozzy auch geschafft in Gitarristenkreisen omnipopulär und außerhalb davon auch zu einem Begriff zu werden – ist wohl die einzige Erklärung, warum die sich sonst so gern in Superlativen und Heiligsprechungen verlierende Gitarristenszene diesen Ausnahmekönner noch weitgehend unbeachtet ließ. Nicht dass der Gute Geschwindigkeitsrekorde einstellt oder die Innovation in Person darstellt… aber bitte: dieser Sound, diese Notenwahl, dieses Feeling. Echt toll. Und auf dieser Liveaufnahme kommt das wahrscheinlich noch besser zur Geltung als auf dem durchschnittlichen MOTÖRHEAD-Studioalbum.

Die Songwauswahl ist natürlich auch ganz ganz wichtig bei Livealben. Da hamma alles was ma brauchn, altes, mittleres, neues, nix ruhiges, also quasi eine Greatest Hits-Sammlung mit einer Coverversion („God save The Queen“ von den SEX PISTOLS) als Draufgabe.

Wunderbar.

Vielleicht wird’s nicht den Kultstatus von „No Sleep…“ erhalten, aber ein Pflichtkauf ist „Live at Brixton Academy“ allemal.


 Tracklist „Live At Brixton Academy“:
Disc 1
1. We Are Motörhead
2. No Class
3. I’m So Bad (Baby I Don’t Care)
4. Over Your Shoulder
5. Civil War
6. Metropolis
7. Overnight Sensation
8. God Save The Queen
9. Born To Raise Hell
10. The Chase Is Better than The Catch
11. Stay Out Of Jail
12. Dead Men Tell No Tales

Disc 2
1. You Better Run
2. Sacrifice
3. Orgasmatron
4. Going to Brazil
5. Broken
6. Damage Case
7. Iron Fist
8. Killed by Death
9. Bomber
10. Ace of Spades
11. Overkill
Gesamtspielzeit:
46:52 + 57:59


MOTÖRHEAD - We Are Motörhead
MOTÖRHEAD – Live At Brixton Academy
LineUp:
Lemmy Kilmister
Philip Campbell
Mikkey Dee
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