Renegade
(True Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP) | (Re-Release)
Release: 1998 | 2004
Über HAMMERFALL brauche ich der metallischen Hörerschaft wohl nicht viel zu erzählen. Es sollte auch klar sein, dass wer die Band bisher nicht mochte, sie auch durch den Re-Release alter Alben nicht mehr zu schätzen lernen wird. In diesem Sinne möchte ich eher ein wenig über die Band und den Status dieses Albums reflektieren, als detailliert über ein Album zu schreiben, das Fans längst ihr Eigen nennen.
Reden wir also über die Band, die den klassischen 80er-Jahre-Heavy Metal Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wieder populär gemacht hat. Ich erinnere mich noch gut, als die damals frisch aus der Taufe gehobene Band mit Album numero uno am Wacken Open Air am Nachmittag (!) gegen 17:00 die Bühne enterte. Damals wurde die Band noch mehr als Projekt von IN FLAMES/DIMENSION ZERO-Chefkomponist und -Hans Dampf in allen Gassen Jesper Strömblad, der auf dem Album Schlagzeug gespielt hatte, und CRYSTAL AGE-Gitarrero Oskar Dronjak, angesehen. HAMMERFALL waren schlussendlich übrigens die Gewinner bei Merchandise-Verkaufszahlen des ganzen Festivals.
Was folgte, war eindeutig nur der Anfang eines steilen Aufstieges (der Band selbst und einer ganzen Stilrichtung) und ebenso nicht nur das Ergebnis der massiven Promotion seitens des Labels, sondern das gekonnte Ausfüllen einer Lücke. „Glory To The Brave“, das erste Album, läutete die Wiedergeburt traditioneller Klänge ein. Das darauf folgende Album „Legacy Of Kings“ vermochte den beachtlich gewachsenen Fankreis der Band noch zu vergrößern. Neben einer Special Edition in Form einer Box wurde zusätzlich zum Album die „Heeding The Call“-EP veröffentlicht, deren beide Live Tracks als Bonustracks Verwendung auf der dieser Tage veröffentlichten Deluxe Edition gefunden haben. Es handelt sich dabei um zwei Live-Aufnahmen der beiden Tracks „The Metal Age“ und „Steel Meets Steel“ vom ersten Album, mitgeschnitten bei einem Konzert in Göteborg, der Heimatstadt der Band.
Klangtechnisch legte „Legacy Of Kings“ gegenüber dem Debut noch eins drauf, besonders was die Produktion der Drums betrifft. Als Veränderung war ebenso zu beobachten, dass Jesper Stömblad nicht mehr beteiligt war, und die Band mit Patrik Räfling einen anderen, fixen Drummer an Bord hatte. Songs wie der Titeltrack, „Heeding The Call“ oder „Let The Hammer Fall“ finden sich auch heute noch nach zwei weiteren Alben und einigen erfolgreichen Headlinertouren, sowie Auftritten in eben dieser Position auf den großen Sommerfestivals nach wie vor in der Setlist der Schweden. Zu letztgenanntem Track ist der Videoclip im Multimedia-Bereich der CD zu finden. Des Weiteren gibt es für den geneigten Fand eine Photogallerie, Bildschirmschoner, Wallpapers, Winamp Skins und die Texte. Verpackt ist das ganze auch nett, in silber glänzender Optik mit grauem Tray.
Summa Summarum für Leute, die die Band noch nicht kennen oder das Album noch nicht ihr Eigen nennen, eine lohnende Investition. Wenngleich ich, meinem persönlichen Geschmack folgend, das erste Album empfehlen würde, da auf diesem meiner Meinung nach die besseren Songs zu finden sind. Nachdem es sich hierbei um eine Wiederveröffentlichung handelt, gibt es keine Punktebwertung.
Tracklist „Legacy Of Kings“:
1. Heeding The Call
2. Legacy Of Kings
3. Let The Hammer Fall
4. Dreamland
5. Remember Yesterday
6. At The End Of The Rainbow
7. Back To Back
8. Stronger Than All
9. Warriors Of Faith
10. The Fallen One
11. The Metal Age (Live)
12. Steel Meets Steel (Live)
13. Let The Hammer Fall (Video)
Gesamtspielzeit: 64:18