Die deutschen CALIBAN gehören zu den durchaus angesagten Vertretern der momentan boomenden Metalcore-Schiene. Weshalb man in den Höhen der angesagtesten Acts des Bereichs wandelt, sollte bereits nach kurzem Hörgenuss rasch klar sein.
Da ich mit dem Schaffen der Band vor diesem Album nicht allzu gut vertraut bin, kann ich Entwicklungen nicht beurteilen, jedoch das Vorhandene bewerten und dem unumgänglichen Vergleich mit der Kokurrenz zuführen. An sich habt ihr jetzt ja schon gelesen, dass das Album rasch klar macht, dass die Band etwas auf dem Kasten hat.
Wie aus dem Genre gewohnt, präsentieren CALIBAN auf „The Oposite From Within“ einen Mix aus abgehackter, teils hardcore-beeinflusster Rhythmik, einem Schuss MACHINE HEAD und einer nicht derart extreme Portion Schweden, wie es einige der Kollegen tun und vor allem sind die oft penentranten AT THE GATES-Parallelen erfrischend gering vorhanden (ok, kurz vor dem Ende von „I´ve Sold Myself“ gibt´s schon Ähnlichkeiten, was aber im gesunden Maß nicht nur ok ist, sondern gut kommt). Zu alledem gibt es klarerweise abwechselnd Screamo-Vocals plus chartstaugliche, clean gesungene Refrains. Kennen wir ja. Nichtsdestotrotz gehört betont, dass zwar bald wer schreien kann, aber nicht jeder fähig ist, melodischen Gesang gut hinzubringen. Das Organ von Fronter Andy ist definitiv zu beidem fähig. Der cleane Gesang tendiert eher in Richtung einer rockigen Stimme à la Chad Kroeger (NICKELBACK) meets KILLSWITCH ENGAGE als in eine punkige Richtung wie beispielsweise bei ATREYU.
Im Rahmen des musikalischen Rahmens bewegen sich die Deutschen gekonnt von einer Grenze zur anderen, ohne jedoch großartig über den Tellerrand zu schauen, was jedoch nicht wirklich stört. Wo jedoch die Landsmänner HEAVEN SHALL BURN metallischer klingen, gehen CALIBAN eher in die Core-Richtung bzw. schielen mehr über den großen Teich als in den hohen Norden. Produktionstechnisch gibt´s nichts zu bemänglen. Die Produktion ist der von KILLSTWICH ENGAGEs „The End Of Heartache“ von der grundsätzlichen Ausrichtung im Mix nicht unähnlich.
Für Interessierte sei noch erwähnt, dass die Band demnächst mit MACHINE HEAD auf Tour ist und dabei am 28.10. (Graz, Orpheum) und 29.10 (Linz, Posthof) in Österreich Halt macht.
Tracklist „The Opposite From Within“:
1. The Beloved And The Hatred
2. Goodbye
3. I Ve Sold Myself
4. Standup
5. Senseless Fight
6. Stigmata
7. Certainly… Corpses Bleed Cold
8. My Little Secret
9. One Of These Days
10. Salvation
11. Diary Of An Addict
12. 100 Suns
Gesamtspielzeit: 47:47