MYSTIC PROPHECY ist eine Band, die aus einer höchst erfahrenen Gruppe von Musikern besteht, die versuchten frischen Wind in das „verweichlichte“ Power Metal Genre zu bringen. Leider wurden sie mit Vorwürfen abgewürgt, sie würden zu amerikanisch klingen. Davon ließ man sich aber nicht die Laune verderben, sondern veröffentlichte seelenruhig einen nächsten Kracher.
Schon der erste Track „Burning Bridges“ zeigt, dass, wie bei den Vorgängern, Geschwindigkeit und Härte dominieren, was eher ungewöhnlich für eine Power Metal Band ist, jedoch gleichzeitig sehr erfrischend wirkt. An dieser Stelle kann man auch nicht oft genug betonen wie sich Robertos Stimme von dem üblichen Eunuchenklängen abhebt, was noch ein starkes Stück zur Härte des Albums beiträgt.
Das Album zieht einem vom Opener bis zum Schluss hinein, fast ohne Verschnaufpausen, wäre da nicht die erstklassige Low-Tempo-Nummer „Never Surrender“, welche uns viereinhalb Minuten lang Zeit zum Träumen gibt, jedoch nicht annähernd aus dem Rahmen fällt (nicht zuletzt dank Robertos kraftvolle Stimme), sondern dem ganzem einen Höhepunkt in der Mitte gibt. So macht ein Album Spaß!
Ansonsten ergibt das Album ein kontinuierliches Bild, das nur so vor Kraft strotzt, ohne jedoch eintönig zu werden. Denn jedes Lied scheint seinen eigenen Charakter zu haben, der durch nette Intros und geniale Soli unterstrichen wird. Vor allem die eingängigen Refrains wie in „Dust Of Evil“ oder „When I’m Falling“ schaffen es, sich im Kopf festzusetzen und hindern mich fast, ein negatives Wort über diese CD zu verlieren.
Leider wird „Never Ending“ bei mir im Regal zwischen anderen Power Metal Alben verstauben, da obwohl MYSTIC PROPHECY eine technisch perfekte (was bei so erfahrenen Musikern auch zu erwarten war), kraftvolle, aber auch melodische Bang-Platte herausgebracht haben, gibt es zu wenig um sich von anderen Bands abzuheben, MYSTIC PROPHECY erfindet nichts neu und macht auch nicht vieles besser, einige Lyrics wie bei „Wings of Eternity“ wirken schon fast seicht. Jedoch würde ich hier nicht so weit gehen und eine Kaufempfehlung verweigern. Wer schnellen, direkten Power Metal mag ist hier richtig, vor allem für Liebhaber der „Regressus“ ist dieses Album ein „must have“
Autor: Lenny
Tracklist „Never-Ending“:
1. Burning Bridges
2. Time Will Tell
3. Under A Darkened Sun
4. Dust Of Evil
5. In Hell
6. Never Surrender
7. Wings Of Eternity
8. When I’m Falling
9. Warriors Of Lies
10. Dead Moon Rising
11. Never-Ending
Gesamtspielzeit: 51:28