Transgression
(Industrial Metal)
Label: Roadrunner Records
Format: (LP)
Release: 25.08.2005
Durch viel negative Kritik in Internetforen stand ja zu befürchten, dass FEAR FACTORY auf ihrem neuen Album “Transgression” einen viel kommerzielleren musikalischen Weg einschlagen würden. Dementsprechend ging ich mit einem etwas unguten Gefühl zur Anlage, um die Cd einzulegen. Aber schon beim Opener „540,000° Fahrenheit” wurden meine Befürchtungen (fürs erste) zerstreut, der Song hämmert aus den Boxen wie man es von FEAR FACTORY seit eh und je gewohnt ist. Sänger Burton C. Bell beherrscht es wie kein anderer, zwischen melodischem und aggressivem Gesang zu wechseln und die Schlagzeugarbeit von Drummer Raymond Herrera sowie das Gitarrenspiel von Christian Olde Wolbers und dem neuen Mann Byron Stroud (STRAPPING YOUNG LAD) erzeugen musikalisch unheimlich viel Druck. In dieser Tonart geht die erste Hälfte des Albums weiter, „Transgression“, „Spinal Compression“, „Contagion“ und „Empty Vision“ stehen meiner Meinung nach irgendwo in der Schnittmenge zwischen „Demanufacture“ und „Obsolete“.
Danach wird es allerdings tatsächlich etwas kommerzieller, „Echo Of My Scream“ ist ein balladesker Song im Stile von „Therapy For Pain“, allerdings mehr in Richtung Massenkompatibilität ausgerichtet. Der kommerziellste Song des Albums ist sicherlich „Supernova“, dem ich zwar zugestehen muss, ein wirklicher Ohrwurm zu sein, dem es aber beinahe an allem mangelt, was die FEAR FACTORY-Fans lieben. Auf Stakkato-artiges Riffing wird zur Gänze verzichtet, wenn man nicht Burtons Klargesang sofort erkennen würde, könnte der Song auch von irgendeiner anderen Band sein. „New Promise“ beginnt zwar auch ruhig, entwickelt sich in weiterer Folge aber noch zu einem coolen Midtempo-Song, der wieder alle Stärken der Band vereint. „I Will Follow“ ist ein U2-Coversong von dem ich allerdings das Original nicht kenne. Ich muss aber auch sagen, dass ich nie ein besonderer U2-Fan war. Vom Härtegrad her hört es sich wie ein früher Song der Iren an, ist aber für FEAR FACTORY total untypisch, aber trotzdem nicht schlecht. Weiter geht es mit einer weiteren Coverversion, diesmal wird mit „Millennium“ den großartigen KILLING JOKE gehuldigt. Ich kann mich gar nicht entscheiden, ob mir jetzt dieser Song besser gefällt oder doch „Cars“ vom Album „Obsolete“, wo mit Gary Numan ebenfalls eine 80er Jahre Industrial-Ikone gecovert wurde. Mit „Moment Of Impact“ beendet man das Album mit einer typischen FEAR FACTORY-Hammernummer, die mich sehr stark an „Demanufacture“-Zeiten erinnert.
FEAR FACTORY liefern meiner Meinung nach ein ziemlich starkes Album ab, das abgesehen von „Supernova“ eigentlich keine Durchhänger beinhaltet.
Das Album erscheint auch als limitierte Auflage mit Bonus-DVD, welche die Videoclips zu den Songs „Moment Of Impact“, „Transgression“ und „Spinal Compression“, ein Making Of des Albums, Interviews mit der Band sowie das gesamte Album in einer 24-Bit Audiospur für Soundfreaks enthält.
Tracklist „Transgression“:
1. 540,000° Fahrenheit
2. Transgression
3. Spinal Compression
4. Contagion
5. Empty Vision
6. Echo Of My Scream
7. Supernova
8. New Promise
9. I Will Follow
10. Millennium
11. Moment Of Impact
Gesamtspielzeit: 52:28