Es ist schon erstaunlich: Da lassen BOLT THROWER ihre Fans vier Jahre lang auf neues Material warten und schüren somit die wildesten Gerüchte. Doch bei dem Neulingswerk „Those Once Loyal“ geht man in keinster Weise, wie von vielen Seiten befürchtet, andere neue Wege. Die einzige (positive) Überraschung ist, dass nach David Ingram, der den Vorgänger „Honour, Valour, Pride“ eingesungen hat, nun wieder Karl Willets rekrutiert wurde. Dies bedeutet, dass die Briten nun wieder aus den Vollen schöpfen können und man sich auf eine ordentliche Portion Death Metal á la BOLT THROWER freuen darf.
Als erstes möchte ich bemerken, dass die Engländer noch immer bei Metal Blade sind und das neue Werk von Andy Faulkner produziert wurde. Schon der Opener „At First Light“ beginnt nach einem gruselig-bedrohlichen Intro mit einem sauberen Gitarrenriff, bevor man die Lead Gitarre hört und diese zu Höhenflügen ansetzt. Dieser Songs hat auffällig viele schnellere Parts, ebenso wie die Tracks „Entrenched“ oder „Last Stand Of Humanity“. Nichtsdestotrotz ist „At First Light“ eine Abrissbirne allererster Sahne geworden, mit der wohl jeder Fan und alle die es noch werden wollen, ihre liebe Freude haben werden. Der Titelsong „Those Once Loyal“ beeindruckt mit einigen Breaks und vorsichtig eingeflochtenen Melodien, die der Nummer wirklich sehr gut tun. Doch auch schnelle Double Bass Parts gepaart mit geilen Riffs dürfen da natürlich nicht fehlen. Man kann also durchaus behaupten, dass dieser Silberling der Inbegriff für die gewohnt schleppende BOLT THROWER Manier ist, zugleich aber mit einigen schnellen Parts die Musik aufzulockern weiß. Bei „The Killchain“ glaubt man tatsächlich beim bloßen Zuhören zu merken, welchen Spaß die Engländer beim Einspielen dieses Songs hatten. Er groovt unendlich und haut jedem BOLT THROWER-Fan glatt aus den Socken. Aber auch die übrigen Tracks wie zum Beispiel „Anti-Tank (Dead Amour)“, „Granite Wall“ oder „Salvo“ haben so ihre versteckten Schmankerl, die ihr am besten selbst heraushört. Im Großen und Ganzen sind die Nummern etwas flotter ausgefallen. Dies mindert die Qualität jedoch keineswegs.
Das BOLT THROWER mit „Those Once Loyal“ einen weiteren Meilenstein vorgelegt haben, liegt wohl auf der Hand. Lästig sind für uns Journalisten, die ja nur die Promo-Ausgaben bekommen, die so genannten „Audio-Stamps“. Da quatscht in jedem Song mindestens zwei Mal jemand was von wegen „das ist die neue BOLT THROWER Scheibe…“ und so weiter hinein, was den Hörspaß auf ein Minimum reduziert. Doch ihr solltet die Gelegenheit am Schopf packen und euch den Silberling ohne Zwischenrednerei zulegen.
Tracklist „Those Once Loyal“:
1. At First Light
2. Entrenched
3. The Killchain
4. Granite Wall
5. Those Once Loyal
6. Anti-tank (dead Amour)
7. Last Stand Of Humanity
8. Salvo
9. When Cannons Fade
Gesamtspielzeit: 39:34
