In The Arms Of Devastation
(Death Metal | Extreme Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 17.02.2016
Guess who’s back… unsere Lieblings-Kanadier (neben CRYPTOPSY natürlich), die munteren Holzfäller von KATAKLYSM. Also, was jetzt? Ein neuer Geniestreich vom Kaliber einer „Shadows and Dust“, oder der verzweifelte Versuch einer fast schon an der Spitze des im Death Metal Möglichen angelangten Band, ihrem hoch gesetzten Maßstab weiterhin gerecht zu werden – ergo einfallsloser Eigenplagiatismus? Quo vadis, Kataklysm?
Im Vergleich zum höchst erfolgreichen, aber doch ein wenig sterilen und maschinellen Vorgänger „Serenity in Fire“ sind KATAKLYSM wieder etwas menschlicher, musikalischer geworden. Einschläge, die an „Epic – the Poetry of War“ oder „The Prophecy – Stigmata of the Immaculate“ erinnern, machen sich sehr zu meiner Freude bemerkbar. Gleichzeitig scheint mir „In the Arms of Devastation“ aber auch die bisher am glattesten polierte, perfektionistischste Produktion aller KATAKLYSM-Werke zu besitzen – im vollen Bewusstsein der Tatsache, wie hoch schon das Niveau auf den beiden Vorgängern war. Alles selbst gemacht von J-F Dagenais, dem Gitarristen der Band.
Also vom äußeren Eindruck her ein vollkommenes Album, so wie man es erwartet von einer Band, die am Zenit ihres Erfolgs angekommen ist – das wäre auch die typische Risikosituation für kreativen Stillstand. Aber nein, davon kann nicht die Rede sein – obwohl sich „In the Arms of Devastation“ auf Anhieb seltsam vertraut anfühlt, wie ein Deja Vu – zu markant sind die Trademarks von KATAKLYSM geworden: rasant und unbeirrbar knatternde Blast-Brutalität dazu höchst eingängige, teilweise bis ins Kitschige melodische Gitarrenarbeit, eine unglaublich effektive Symbiose auf nackter Gewalt und pulsierender Emotion. Ein bisschen mehr Midtempo scheinen sich KATAKLYSM diesmal erlaubt zu haben, dafür auch etwas mehr thrashige Zügigkeit.
Insgesamt aber KATAKLYSM, wie sie typischer nicht sein könnten. Bleibt nur die Frage: Schafft „In the Arms of Devastation“ auch dieses urtypische Flair, hat die Scheibe dieses Hit-Potential und diese Livetauglichkeit, die die berühmten Vorgänger ausgezeichnet hat? Noch kann ich es nicht sicher sagen – die in 100 Tracks zerschnippelten Promo-Cds machen das Auffinden einzelner Titel nicht eben leichter. Aber zumindest das pathetische „To Reign again“, „The Road to Devastation“, „Crippled and Broken“ und das im Duett mit KITTIE-Sängerin Morgan Lander eingekreischte „It turns to Rust“ (Man merkt kaum was davon) haben Hitpotential! Sehr, sehr gute Scheibe, ob perfekt, muss ihr Erfolg zeigen.
Tracklist „In The Arms Of Devastation“:
1. Like Angels Weeping (The Dark)
2. Let Them Burn
3. Crippled & Broken
4. To Reign Again
5. It Turns To Rust
6. Open Sears
7. Temptation´s Nest
8. In Words Of Desperation
9. The Road To Devastation
Gesamtspielzeit: 40:19