VISIONS OF ATLANTIS - Trinity
VISIONS OF ATLANTIS
Trinity
(Symphonic Metal)

 


Label: Napalm Records
Format: (LP)

Release: 2007


Gute 2 ½ Jahre sind seit der Veröffentlichung des grandiosen (und von mir mit mindestens 0,5 Punkten unterbewerteten) Vorgängeralbums ins Land gezogen, wobei sich die Vorfreude und die Erwartungshaltung auf den neuen Silberling ziemlich auf demselben hohen Niveau gehalten haben. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass sich VISIONS OF ATLANTIS nach „Cast Away“ von der Hälfte der Bandmitglieder trennen mussten (Melissa Ferlaak ersetzt Nicole Bogner, Wolfgang Koch übernimmt nun den Platz von Gründungsmitglied Werner Fiedler und Martin Harb tritt in die Fußstapfen von Miro Holly), konnte man nicht sicher sein, in welche Richtung „Trinity“ tendieren würde.

Ich kann schon vorab einmal alle beruhigen, die eine eventuelle Stiländerung befürchtet haben, denn der einst im Jahre 2000 eingeschlagene musikalische Weg wird auch auf dem dritten Longplayer (das Demo ausgeklammert) konsequent weiterverfolgt. Leider muss ich jedoch sagen, dass mich der neue Opus auch nach mehrmaligem Hören nicht so unbedingt vom Hocker wirft, wie es eben „Cast Away“ schon nach dem ersten Durchgang getan hatte. Ungeachtet dieser subjektiven Kritik haben die Steirer jedoch auch dieses Mal ein mehr als hörenswertes Werk auf CD gebannt, das Genrefans mit Sicherheit zu gefallen weiß. Gleich der Opener „At The Back Of Beyond“ geht richtig schön nach vorne und kann durch eine gelungene Melodieführung sowie eine atemberaubende neue Frontlady, Melissa Ferlaak, überzeugen. Melissa ist es dann auch, die durch ihre opernhafte Stimme wohl für den entscheidensten Wandel im Hause VOA gesorgt hat. Denn während sich das Spiel unserer Landsleute gegenüber dem Vorgänger einen Tick verhärtet hat und sich auch Shouter Mario um einiges steigern konnte, finde ich die zugegebenermaßen erstklassige Gesangsvorstellung von Melissa ein wenig unpassend zum Spiel der Jungs. Wie genial sich die Scheibe anhören könnte, wenn man ein wenig mehr auf die hervorstechende und alles überstrahlende Stimme von Melissa verzichtet hätte, erfährt man im Hitverdächtigen „My Dark Side Home“, das einen sofort in seinen Bann zieht. Natürlich finden sich auch auf „Trinity“ wieder gemächliche Balladen wie das beinahe dramaturgisch aufgebaute „The Poem“ oder die mit Klavier unterstützte Gänsehautsong „Return To You“, bei dem Melissa ihre volle Klasse endlich passend zur Geltung bringen kann.

Ansonsten? Na klar: Gute Songs, die in keinster Weise als schlecht zu bezeichnen sind und bei denen die meisten Bands froh wären, wenn sie ihrer Feder entsprungen wären. Mir jedoch fehlt wie schon gesagt das gewisse Etwas im direkten Vergleich zum genialen „Cast Away“-Album, weswegen ich meine Bewertung hier ein wenig strenger auslege. Für Fans und Genrefreude jedoch sicher zu empfehlen.

 


Tracklist „Trinity“:
1. At The Back Of Beyond
2. The Secret
3. Passing Dead End
4. The Poem
5. Nothing Left
6. My Dark Side Home
7. Wing-shaped Heart
8. Return To You
9. Through My Eyes
10. Flow This Desert
11. Seven Seas
Gesamtspielzeit: 40:46

 


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VISIONS OF ATLANTIS - Morning In Atlantis
VISIONS OF ATLANTIS – Trinity
6.5
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