POWER QUEST, gegründet von Steve Williams und Steve Scott (beide Ex-DRAGOHEART), liefern mit „Master Of Illusion” ihr viertes Werk ab, mit dem sie sich laut Promo Text in die Oberliga des Power Metals spielen wollen. Das dürften ihnen aber mit dem mir vorliegenden Release wohl noch nicht gelingen, denn POWER QUEST, die nun bei Napalm Records unterkamen, sind ihrem Namen leider nicht ganz treu.
Neben den verspielten Melodien und dem meist etwas kitschigen Keyboard Parts fehlt einfach irgendwo immer die Härte und Power, die man hier eigentlich erwartet und den Engländern mit italienischer Unterstützung sehr gut zu Gesicht stehen würden, und die ja eigentlich auch von DRAGONFORCE herrühren sollte. Der Opener „Cemetary Gates“, der natürlich nichts mit dem PANTERA Klassiker zu tun hat, kommt sehr schmalzig mit Kindermelodien und Ohrwurmrefrain aus den Boxen. Ideen sind auf jeden Fall genügend vorhanden und die virtuose Gitarrenarbeit, gepaart mit den leider etwas zu schmalzigen Keyboards kann stellenweise begeistern, aber eben leider nicht über lange Strecken. Sänger Alessio Garavello, der auch die zweite Gitarre übernimmt, liefert eine starke, solide Leistung und weiß welche Tonlage er beherrscht und setzt diese auch gekonnt ein.
Auch für Abwechslung ist gesorgt. Neben den Ohrwürmern wie „Kings Of Eternity“ das mit einem sehr coolen Lead versehen wurde, gibt es mit „Civilised?“ zum Beispiel einen etwas düsteren Track. Durch die fröhlichen Melodien, die meist ja von deutschen Kollegen geschmiedet werden, und den innovativen Gesangslines macht diese Platte trotz diverser kleiner Schwächen sehr viel Spaß und lässt auf zukünftige Kracher hoffen.
Power Metal Fans, die mit eingängiger, abwechslungsreicher Musik etwas anfangen können und auch ein bisschen Kitsch, wie ihn FREEDOM CALL oder STRATOVARIUS oft einbauen nicht scheuen, können ruhig ein Ohr riskieren.
Tracklist „Master Of Illusion“:
1. Cemetary Gates
2. Human Machine
3. Civilised?
4. Kings Of Eternity
5. Master Of Illusion
6. The Vigil
7. Save The World
8. Hearts And Voices
9. I Dont Believe In Friends Forever
10. Never Again
Gesamtspielzeit: 54:02
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