Warum dieser seit 1989 existierenden Truppe der große Durchbruch immer und immer wieder versagt geblieben ist, stellt ein großes Rätsel für mich dar. An der Qualität der Songs kann es nicht liegen, denn Werke wie das Debüt „Cross The Styx“ oder „Hate“ haben jede Menge Killersongs an Bord. Bleibt also nur mehr die Annahme, dass die Holländer mal irgendjemanden an das Bein gepisst haben, der es in der Hand hat, um aus jeder noch so schlechten und untalentierten Band einen großen Hype zu machen. Ja ja, Qualität ist im Musikgeschäft noch lange kein Garant für Erfolg. Wie dem auch sei. Der aktuelle Streich der Oranjes stellt einmal mehr unter Beweis, dass SINISTER es sehr wohl drauf haben im Konzert der großen und anerkannten Bands mitzuspielen.
Flotte Gitarrenklänge, gefolgt von einem ebenso rasanten Drumgewitter, läuten „Republic Of The Grave“ ein. Doch es wird auch schon im Opener ersichtlich, dass die Jungs mehr zu bieten haben als harten geradlinigen Death Metal, denn sie scheuen sich auch nicht davor, ihre technischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Gerade richtig dosiert, wohl gemerkt, sodass man nie Angst haben muss, dass die Musik in nervenden Spielereien unterzugehen droht. Diese, teilweise sogar mit akustischen Gitarren eingestreuten Passagen, wirken zu jeder Zeit songdienlich und sorgen in Sachen Rhythmus und Tempo für die nötige Abwechslung. Hört euch einfach den über zehnminütigen Titeltrack an, der von zähen Parts, groovenden Elementen, langsamen akustischen Klängen bis zu treibenden Uptempo-Parts so viel an perfekt abgestimmter Variabilität beinhaltet, was andere Bands nicht einmal auf ein ganzes Album packen können. Mit der orientalisch angehauchten Melodie in „Palace Of The Fates“ schielt man ein wenig in Richtung der Ägyptologen von NILE, wobei SINISTER jedoch keinesfalls so verfrickelte Arrangements an den Tag legen wie ihre Kollegen aus den Staaten.
Alles in allem eine wirklich überzeugende Darbietung der alten Haudegen, die der Band die lange verdiente Aufmerksamkeit zuteil werden lassen sollte.
Tracklist „The Silent Howling“:
1. Republic Of The Grave
2. Summit Of Sacrifice
3. Fortified Bravery
4. The Silent Howling
5. The Kill To Come
6. Palace Of The Fates
7. If It Bleeds…
Gesamtspielzeit: 47:45
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