AXXIS - Utopia

Bernhard Weis und seine Truppe AXXIS agieren schon seit unzähligen Jahren und belieferten die Fangemeinde mit immer soliden (in den frühen Phasen) Melodic Rock und melodischem Power Metal, doch der Durchbruch wollte nie so ganz gelingen, auch wenn sicherlich jeder Freund dieser Richtung den Name AXXIS kennt. Mit dem „neuen“ Gitarristen Marco Wriedt, der die Band ziemlich verjüngte, gab es natürlich frischen Wind und so wurden „Time Machine“ und „Paradise In Flames“ zum Beispiel echte Kracher.

Das neue Werk nennt sich „Utopia“, das mit dem Herzschlag-Intro eher düster beginnt. Dieser Faden zieht sich auch dezent durchs Album, wobei dann der deutsche Happy-Metal Faktor dennoch nicht zu kurz kommt. AXXIS bleiben sich aber überaus treu, wie die starken Harmonien und Hooklines beweisen. Mitsingkompatibel sind die Songs auch wie gewohnt. Ein paar dezente Spielereien und Neuerungen gibt es aber dennoch zu vermelden, wie „Fass mich an“, das, wie der Name schon vermuten lässt, auf Deutsch vorgetragen wird, was bei AXXIS ein Novum darstellt. Normalerweise mag ich das gar nicht begrüßen, aber das Stück macht Spaß und Bernhard meistert mit seiner angenehmen Stimme die Vocals auf Deutsch auch besser als so manch andere Band, die dieses Experiment wagt. Außerdem kommt hier auch der düstere Aspekt wieder sehr gut hervor. Die weiblichen Vocals kommen dieses Mal nur selten zum Einsatz und wirken mehr als Instrument, statt Duette mit Bernhard zu intonieren. Auch die Keyboards und Synthies werden nur zu atmosphärischer Beglückung beigemengt, wie in „Sarah Wanna Die“, bei dem die Effekte eine gewisse Tragik zu erzeugen. Bei „Last Man On Earth“ wird auch von den Deutschen das „I Am Legend/Omega Man – Thema“ aufgegriffen, das schon öfter den Weg in Metal Songs fand. Mit „Fathers Eyes“ wurde pflichtbewusst auch der obligatorischen Ballade genüge getan. Richtig gut gefällt mir „The Monsters Crawl“, das mich ganz dezent an MASTERPLANs dunklere Stücke erinnert und auch mit einer sehr dichten Atmosphäre daherkommt. Für die gute Live-Laune wurde „Heavy Rain“ komponiert und das flinke „Underworld“ ist eine wunderbare Up-Tempo Hymne, bei der Nacken und Wirbel ins Kreiseln kommen.

Wenn ich die restlichen Songs noch anschneiden würde, bemerke man sofort, dass „Utopia“ verdammt abwechslungsreich ist und somit ein weiteres überaus solides Werk in AXXIS´ Diskografie darstellt. Also zugreifen!