Here Waits Thy Doom
(Heavy Metal)
Label: Century Media
Format: (LP)
Release: 2009
So manche Band hat es nicht einfach. So auch die Kanadier 3 INCHES OF BLOOD, die nicht nur unzählige LineUp Änderungen und einen Labelchange hinter sich haben, sondern sich auch noch mit Mitgliedern, die sich nicht zu benehmen wissen, herumschlagen mussten. Zuletzt hatte Alexi Rodriguez den Drummer von SAXON attackiert, woraufhin er schnurstracks gefeuert wurde, zu allem Unglück kämpft Zweitsänger und Screamer Jamie Hooper mit Problemen mit der Stimme, woraufhin Ärzte ihm rieten, das Singen einzustellen. In nur zehn Jahren, zehn Mitstreiter zu verbrauchen, ist schon eine beachtliche Leistung.
Bei all diesen Änderungen fragt man sich natürlich, ob die Qualität der Musik nicht auf der Strecke bleibt. Zu meinem Überraschen, schaffen es die 3 INCHES OF BLOOD mit ihrem vierten Werk „Here Waits Thy Doom“ noch immer qualitativ hochwertigen Heavy Metal abzuliefern, auch wenn es einige Änderungen zu vermelden gibt. Natürlich musste man sich überlegen, wie man Jamie Hoopers ersetzt. Die Lösung war einfach – gar nicht. Stattdessen macht Cam die Show fast im Alleingang, denn nur vereinzelt growlt Gitarrist Justin Hagberg Backings, diese aber leider etwas halbherzig.
Doch nun zur Musik: Nachdem furiosen Zweitling „Advance And Vanquish“ konnte mich der Nachfolger „Fire Up The Blades“ nicht ganz so überzeugen, weil die Hits und Eingängigkeit etwas auf der Strecke blieben. Doch auf „Here Waits Thy Doom“ gibt es wieder einen fetten Batzen davon, was großteils durch das Wegfallen der Screams verursacht wurde. Außerdem sind die 3 INCHES true´er denn je. Rock und Heavy Metal regieren den Sound und treten, trotz Aggressionseinbußen, richtig schön in den Arsch. Leckerbissen, wie „Rock In Hell“, dessen Titel auf jeden Fall Programm ist, oder das mit AC/DC Riffing versehene „Preachers Daughter“ machen ungemein Spaß und laden einem zum Mitbrüllen ein. Ebenso „Call Of The Hammer“, das durch coole Rhythmik glänzt und man am liebsten in der Karre mit offenem Fenster, bei höchster Lautstärke genießt und natürlich auch stimmgewaltig unterstützt.
Weitere Anspieltipps sind noch das fetzige „Battles And Brotherhood“ und der 7-minütige „Execution Tank“. Doch Vorsicht ist geraten, der geneigte Fan der ersten Platten benötigt eine gewisse Eingewöhnungsphase, denn die Einzigartigkeit musste doch etwas leiden, aber dennoch macht dieses Album nach jeder Umdrehung mehr Spaß. Das verspreche ich.
Tracklist „Here Waits Thy Doom“:
1. Battles And Brotherhood
2. Rock In Hell
3. Silent Killer
4. Fierce Defender
5. Preachers Daughter
6. Call Of The Hammer
7. Snake Fighter
8. At The Foot Of The Great Glacier
9. All Of Them Witches
10. 12:34
11. Execution Tank
Gesamtspielzeit: 51:29
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