Die Linzer starten gleich mit dem Titeltrack, der im Unterschied zum Vorgänger nicht zum Schluss als Epos platziert wurde, sondern schnell auf den Punkt kommt und alle Elemente von EDENBRIDGE in sich beherbergt. Bombastische Sounds, pumpende Drums vom Max und griffige Riffs von Mastermind Lanvall treffen auf die zuckersüßen und opernhaften Vocals von Sabine, die in Österreich in diesem Sektor allen Mitstreitern haushoch überlegen ist. „Higher“ kommt etwas erdiger und direkter daher, wodurch der Track etwas schneller ins Ohr geht, was aber auch am schönen Chrous liegt.
Neben der üblichen Trademark kommen auch ein paar orientalische Zutaten hinzu und akustische Zwischenspiele, wie das im gelungenen „Skyline’s End“, das durch die mänlichen Vocals und den leicht folkloristischen Mittelteil eine Ähnlichkeit zu NIGHTWISH nicht bestreiten kann. Jedoch hat die Band es schon lange geschafft, aus dem Schatten der Finnen zu treten, denn der eigene Sound ist schon lange gegeben und die Parallelen sind äußerst gering geworden.
Es fällt bald auf, dass EDENBRIDGE sehr mutig und experimentell zu Werke gehen, wie man auch auf dem ausgefallenen, mit Synthies aufgepeppten „Out Of This World“ sehr schön sieht. „A Virtual Dream“ hingegen schwankt zwischen thrashigem Headbang-Riffing, das natürlich von schnellen Drums begleitet wird und symphonischen Parts, die den passenden Kontrast bringen. Apropos Kontrast – es folgt die schöne Ballade „Brothers Diamir“ und das Operetten-Instrumental „Exit Unique“ beendet das Album souverän.
EDENBRIDGE akteulles Werk hält mühelos das Niveau des Vorgängers und übertrifft dieses vielleicht sogar. Auf jeden Fall tut der Mut zur Weiterentwicklung und zu Experimenten dem Sound sehr gut, denn der gnadenlos überfüllte Sektor stagniert mittlerweile stark. Wer keine Lust mehr auf den Einheitsbrei hat, der höre „Solitaire“!
Tracklist „Solitaire“:
1. Entrée Unique
2. Solitaire
3. Higher
4. Skyline’s End
5. Bon Voyage Vagabond
6. Come Undone
7. Out Of This World
8. Further Afield
9. A Virtual Dream
10. Brothers Diamir
11. Exit Unique
Gesamtspielzeit: 52:49
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