Im Leben jedes Musikliebhabers gibt es ein paar Bands, bei denen mehr oder weniger blind zugegriffen wird, wenn eine Neuveröffentlichung ansteht. Für das Genre des Southern-/Stoner-Rock mag so eine Band MONSTER MAGNET sein. Seit nunmehr 21 Jahren ist diese Band in eben diesem Genre ein Fixstern. Nachdem die letzten Alben etwas schwächelnd daherkamen und Frontmann Dave Wyndorf von diversen Süchten und deren Nebenwirkungen gebeutelt wurde, durfte man also gespannt sein, wie groß der neue Wurf von MONSTER MAGNET wohl sein würde.
Eines mal gleich vorweg: es wurde ein großer Wurf. Der Opener auf dem neuen Album „Mastermind“ hört auf den Titel „Hallucination Bomb“ und beginnt mit mächtig böse verzerrtem E-Bass, der den Rhythmus des Songs vorweg nimmt. Der ganze Song ist sehr düster und entfaltet sich langsam groovend vor dem Hörer. Daves markannte Stimme hat nichts von ihrem Charisma verloren. „Hallucination Bomb“ ist eine grandiose Eröffnung und sicherlich einer der stärksten Tracks des Albums. Knappe fünfeinhalb Minuten Groove, fette Riffs, lange Solos und psychedelische Zutaten. „Bored With Sorcery“ ist von Beginn an flotter und verleitet sofort zum mitwippen. Der Song klingt so, wie man sich MONSTER MAGNET vorstellt. Track Nummer drei, „Dig That Hole“, wird wieder sehr gut von Jim Baglino am Bass eröffnet. Es geht auch hier ordentlich zur Sache aber immer mit leicht angezogener Handbremse. Was dem Song aber sehr gut tut.
Mit „Gods And Punks“ geht es munter weiter. Ein sehr eingängiges Stück, das man ohne weiteres dazu verwenden könnte, Neulingen in Sachen Stoner-Rock MONSTER MAGNET näherzubringen. „The Titan Who Cried Like A Baby“ erinnert ein wenig an „Baby Gotterdammerung“ vom Album „Powertrip“. Allerdings aufwendiger instrumentiert, bzw. orchestral unterlegt. Es folgt der Titeltrack „Mastermind“. Ein Song der hauptsächlich durch die Arbeit der beiden Gitarristen Ed Mundell und Phil Caivano und deren Soli lebt. „100 Million Miles“ ist wieder viel erdiger und rotziger und macht deshalb auch gleich viel mehr Laune. Aus den letzten 5 Songs des Albums stechen noch „Perish In Fire“ durch den, für die Band eher ungewöhnlichen Percussion-Einsatz, sowie „When The Planes Fall From The Sky“ durch seine Düsterheit und den wieder sehr schweren, zähen, aber dennoch eingängigen Groove heraus.
Alles in Allem liefert Dave Wyndorf mit seiner Band ein sehr ansprechendes Album ab, das Spass macht. Man kann MONSTER MAGNET nur wünschen, dass sie den Weg, den sie mit diesem Werk beschreiten und der sie wieder etwas mehr Back To The Roots führt, beibehalten.
Tracklist „Mastermind“:
1. Hallucination Bomb
2. Bored With Sorcery
3. Dig That Hole
4. Gods And Punks
5. The Titan Who Cried Like A Baby
6. Mastermind
7. 100 Million Miles
8. Perish In Fire
9. Time Machine
10. When The Planes Fall From The Sky
11. Ghost Story
12. All Outta Nothin
Gesamtspielzeit: 60:13
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