Die fleissigen Ungarn von EKTOMORF haben mal wieder zugeschlagen und mit „Redemption“ ihr mittlerweile 7. Studioalbum vorgelegt. Zoltán Farkas, Tamás Schrottner, Szabolcs Murvai und Gergely Tarin sind bereits seit 1993 aktiv und haben sich über die Jahre eine treue Fangemeinde erspielt. Werfen wir also mal einen Blick auf das neue Werk der Tribal Thrasher.
Eröffnet wird der Reigen mit „Last Fight“, das ca. 40 Sekunden lang mit spährischen Klängen eingeleitet wird und den Hörer etwas zappeln lässt, bevor es richtig zur Sache geht. Und EKTOMORF zeigen von Beginn an, woher der Wind weht. Schnell und druckvoll bricht der Song über einen herein und wird durch Zoltáns rauhen Gesang und die fetten Gitarren-Riffs dominiert. Ein gelungener Auftakt. Ohne Verschnaufpause folgt darauf der Titeltrack „Redemption“. Vom Stil her wieder typisch angelegt mit dem Unterschied, dass sich diesmal der Leadgitarrist zumindest etwas in Szene setzen darf. Bei Track Nummer 3 „I’m In Hate“ wird das Tempo etwas gedrosselt und es kommt eine Prise Doom dazu. Mächtige Riffs, die einem schwereren, getragenerem Groove folgen, breiten sich vor dem Zuhörer aus. Der Song nimmt zwar gegen Ende etwas an Fahrt auf, was aber nichts an der Grundcharakteristik ändert. Bei „God Will Cut You Down“ wird von Beginn an wieder auf die Gitarren und die Drums eingeprügelt, dass es nur so eine Freude ist. Man hört zwar immer mal wieder Einflüsse von SOULFLY oder SEPULTURA raus, dies ist aber zu keiner Zeit störend, weil EKTOMORF es sehr gut verstehen, ihren eigenen Weg und ihren eigenen Sound zu finden. Den Abschluss der ersten Hälfte bildet „Never Should“. Dabei wird in den Strophen mit Sprechgesang gearbeitet und Zoltán darf sich nur während des Chorus die Seele aus dem Leib schreien.
Die zweite Halbzeit beginnt mit „Sea Of Misery“ überraschend. Hier machen die Ungarn nämlich einen auf Stoner-/Desert-Rock. Eine sehr eingängige clean gespielte Steel-Guitar-Hookline führt einen durch diesen Song, der erstaunlich gut funktioniert. Die Atempause dauert aber nur knappe 2 Minuten danach gibt’s wieder was auf die Ohren. Bei „The One“ hat man sich Verstärkung von DANKO JONES geholt. Der Track marschiert unglaublich nach vorne, hat ein paar coole breakdowns und eignet sich hervorragend, um seinen Head ordentlich zu bangen. Bei den verbleibenden 4 Songs auf dem Album bleiben EKTOMORF ebenfalls nichts schuldig und bringen das Gesamtwerk zu einem würdigen Abschluss.
Unterm Strich ist „Redemption“ ein sehr gutes Album, das keinerlei Füll-Stücke enthält. Jeder Song besticht durch den der Band eigenen Sound und es wird teilweise auch versucht, neue Einflüsse und Spielarten auszuprobieren. Jeder, der auf Tribal Thrash/Hardcore steht, sollte dieses Album auf jeden Fall ganz oben auf seinem Wunschzettel an das Christkind haben.
Tracklist „Redemption“:
1. Last Fight
2. Redemption
3. I´m In Hate
4. God Will Cut You Down
5. Stay Away
6. Never Should
7. Sea Of My Misery
8. The One (feat. Danko Jones)
9. Revolution
10. Cigany
11. Stigmatized
12. Anger
Gesamtspielzeit: 41:23