Razorback Killer
(Heavy Metal | Power Metal)
Label: SPV (Steamhammer)
Format: (LP)
Release: 2011
Ein neues VICIOUS RUMORS Album – ein neuer Sänger, und was für einer. Da haben die US-Parademetaller wiedereinmal geschafft mit Brian Allen einen Sänger der Extraklasse aus dem Hut zu zaubern, der das geniale Werk stimmlich perfekt umsetzen kann.
Beim Opener „Murderball“ gehts gleich heftig zu Sache. Leicht an JUDAS PRIEST angelehnt, vermischt der Song die Stärken ihrer 80er Jahre Meisterwerke mit ihrem neuen Material und zeigt damit perfekt, dass VR noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Für einige Soli wurde Eric Peterson von TESTAMENT verpflichtet, was den Song noch zusätzlich aufwertet.
Nicht ganz so eingängig wie der Opener präsentiert sich „Black“. Nach langsamen, zähen, aber unglaublich kraftvollen instrumentalem Beginn, bleibt man immer im unteren Tempobereich. Hat irgendwas von BLACK SABBATH, ohne aber nach ihnen zu klingen. Muss man definitiv öfters hören, gehört aber mit zu den stärksten Songs des Albums.
„Razorblack Blade“ gibt dann wieder Vollgas und geht als Melodic Thrash Nummer durch, obwohl hier noch stärker als beim Opener PRIEST-Anleihen aufblitzen, speziell bei der genialen Gitarrenarbeit und beim höheren Gesang. Da könnte sich Rob Halford eine Scheibe abschneiden. Mit einem, meiner Meinung nach zu langen Instrumentalpart nimmt „Blood Stained Sunday“ nach gut 90 Sekunden endlich Fahrt auf und entwickelt sich zu einem eingängigen, stark 80er Jahre beeinflußten Metalstampfer.
Auch „Pearl Of Wisdom“ beginnt mit einem langen Instrumentalpart, wird aber dann aufgrund des gesangs zu einem eher VR untypischen, aber nichtsdestotrotz genialen Song. Der Gesang kreirt eine leicht böse Grundstimmung und klingt des öfteren nach OZZY zu „Sabbath, Bloody Sabbath“ Zeiten. Musikalisch passt man sich an und hat damit einen Song erschaffen, der BLACK SABBATH gut zu Gesicht stehen würde.
„All I Want Is You“ entführt den Hörer in die gute, alte Zeit. Stark 80er inspiriert, hätte der Song perfekt auf das Meisterwerk „Digital Dictator“ von 1988 gepasst. Carl Albert hätte es nicht besser singen können. Eine durch und durch geradliniger, nach vorn losgehender Song mit einem genialen Refrain, der einem nach dem ersten mal hören nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Definitiv der stärkste Song des Albums, wenn nicht der beste VR Song der letzten Jahre. Da hats „Axe To Grind“ schwer den Hörer weiter bei der Stange zu halten. Gelingt auch nicht wirklich, obwohl der Song alles hat was man sich erwartet. Irgendwie wirkt er trotzdem nicht ganz so tight wie das restliche Material.
„Let The Garden Burn“ ist dann wieder ein etwas untypischer VR Song, der sich vielleicht gerade deswegen zu einer wahren Metalhymne entwickelt. Treibende, stampfende Drums, coole Gitarren und ein sehr melodischer, aber kraftvoller Gesang erinnern irgendwie an ältere MANOWAR oder auch etwas an TWISTED SISTER, speziell vom Songaufbau her und live vermutlich extrem gut funktionieren dürfte. „Rite Of Devastation“ überzeugt mit Powerdrumming und genialen Gitarrenduellen und kommt über weite Strecken ziemlich thrashig daher.
Als krönenden Abschluß entführt uns „Deal With The Devil“ noch einmal in die 80er Jahre und vereint alle Stärken die VR hatten und heute noch immer haben. Hier wurde Brad Gillis (NIGHT RANGER, OZZY) der schon auf dem 2006er Album „Warball“ zu hören war als Gastgitarrist verpflichtet.
Alles in Allem ist „Razorback Killer“ ein echtes Killeralbum das zeigt, dass VICIOUS RUMORS nach wie vor in der Lage sind geniale Musik zu machen und es immer wieder schaffen einen genialen Sänger zu verpflichten, wobei Brian Allen das Zeug dazu hat ein Großer wie Carl Albert zu werden, sollte er der Band erhalten bleiben.
Tracklist „Razorback Killer“:
1. Murderball
2. Black
3. Razorback Blade
4. Blood Stained Sunday
5. Pearl Of Wisdom
6. All I Want Is You
7. Axe To Grind
8. Let The Garden Burn
9. Rite Of Devastation
10. Deal With The Devil
Gesamtspielzeit: 51:13
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