Our self control
Bang Your Head – Stand UnitedB.Y.H.
HAMMERFALL – InfectedDie berühmtesten Schweden seit ABBA sind zurück und sie wollen uns musikalisch mit ihrer neuen Platte infizieren. Lautet doch der Titel des neuen Silberlings „Infected“ und handelt von umherwanderten Zombies und dem Ende der Welt.
Doch der erste Blick auf das Cover wird doch den ein oder anderen eingefleischten Metalhead verwundern. Wo ist nur das Maskottchen Hector geblieben, der schon seit 1993 zum fixen Bestandteil der Band gehört? Womöglich ist er den neuesten Veränderungen zum Opfer gefallen, wollte man sich doch nach „No Sacrifice, No Victory“ ein wenig verändern und neue Wege gehen. So wurde zum Beispiel das Management gewechselt und das erste Mal der Sprung nach Amerika gewagt. Produzent James Michael (MOTLEY CRÜE) zog diesmal die Fäden und soll den Mannen rund um Sänger Joacim Cans wahrscheinlich den Markt in Amerika öffnen.
Gestartet wird mit „Patient Zero“ das mit einem richtig düsteren Intro überzeugen kann. Sirenen, zerspringende Scheiben und eine düstere Frauenstimme die einen Countdown runter zählt erzeugen eine gruselige Stimmung. Erinnert ein wenig an Resident Evil. Aber nicht nur wegen dem Intro für mich einer der stärkste Songs auf „Infected“ da er einfach den typischen kraftvollen HAMMERFALL Sound versprüht.
Stimmlich ist Joacim gewohnt stark und gehört zu den besten Sängern die der Power Metal zu bieten hat. Schnelle kraftvoll Parts oder Momente in den Gefühl gefordert ist verlangen dem Ausnahmekönner anscheinend nicht wirkliche Anstrengungen ab. Kein Wunder, 15 Jahre auf der Bühne formen einen dann doch.
Weiter geht es mit „Bang Your Head“ und „One More Time“ die nicht wirklich neu klingen, dafür aber auf den bewährten Hintergrundgesang der restlichen Bandmitglieder setzen. Durchschnittliche Songs die nach ein paar Durchläufen hängen bleiben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. „The Outlaw“ schlägt in dieselbe Kerbe, klingt dafür düsterer und lebt mehr von der Stimme des Frontmannes.
Mit „Send Me A Sign“ befindet sich natürlich eine Ballade auf der CD und wird den Romantikern bestimmt eine Freude bereiten. Begleitet von der Akustikgitarre dauert es ein paar Minuten bis die restlichen Mitglieder musikalisch eingreifen dürfen. Für mich klingt der Song dann doch zu langweilig und nach ein paar Durchläufen geht mir das Wort nervig durch den Kopf. Doch zum Glück sind Geschmäcker verschieden.
Mit „666 – The Enemy Within“ gelang HAMMERFALL ein Volltreffer. Klingt zwar verdammt nach IRON MAIDEN, besonders nach dem 666 möchte man eigentlich The Number Of The Beast weitersingen, macht trotzdem Freude. Coole Nummer die sich bestimmt live zu einer richtigen Mitgröhl Scheibe mausern wird.
Zum Schluss wird es nochmal etwas schneller und die Nordländer schmettern uns „Let’s Get It On“ und „Redemption“ entgegen. Besonders der Abschlusstitel dürfte ein paar Fans überraschen. Total fetter Orgelsound macht Freude auf mehr, und das Zusammenspiel mit den Gitarren von Oscar Dronjak und Pontus Norgren lässt einem die Gänsehaut aufziehen. Gelungener und würdiger Abgang, der einem nochmal ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Bei der Bewertung tat ich mir diesmal etwas schwerer, da HAMMERFALL zu den ersten Bands gehörten, die es mir angetan haben. Auf „Infected“ befinden sich zwar einige gute Songs, doch zwischendurch gab es einfach zu viele Leerläufe. Von Aussagen wie das ist bisher unser stärkstes Album halte ich sowieso nicht viel, da dieser Spruch leider inzwischen zur Standardfloskel geworden ist. Mir ist auch klar, dass man Hits wie „Hearts On Fire“, „Riders Of The Storm“ oder „Let the Hammer Fall“ nicht jeden Tag schreiben kann, doch ein Song dieser Kragenweite hätte dann doch dabei sein können. Somit ist „Infected“ zwar ein starkes Album, kommt aber an die Klassiker nicht heran.
Tracklist „Infected“:
1. Patient Zero
2. Bang Your Head
3. One More Time
4. The Outlaw
5. Send Me A Sign
6. Dia De Los Muertos
7. I Refuse
8. 666 – The Enemy Within
9. Immortalized
10. Let´s Get It On
11. Redemption
Gesamtspielzeit: 51:18
