Die Italiener von RHAPSODY OF FIRE sind zurück, und haben ihr mittlerweile neuntes Studioalbum am Start. Der Name des guten Stückes hätte mit „From Chaos To Eternity“ nicht passender gewählt sein können. Klingt fast so als hätte man die Zusammenarbeit mit MANOWAR Masterminder Joey DeMaio ein wenig im neuen Album verarbeitet. Und wie man ja weiß, ist diese Trennung nicht im Frieden vonstattengegangen.
Los geht es mit dem Intro „Ad Infinitum“, das vom inzwischen zum guten Freund gewordenen Christopher Lee vorgetragen wird. Es kann nur als genialer Schachzug gewertet werden den 89 jährigen Engländer ein weiteres Mal für eine Zusammenarbeit gewonnen zu haben. Weltbekannt durch Filme wie Star Wars, Der Herr der Ringe oder Dracula gehört der Brite zur absoluten Elite der Filmkunst, und werbetechnisch ist das kaum zu überbieten. Und wer sich einen dieser Filme in Original Fasung angesehen hat, weiß um die Kraft dieser außergewöhnlichen Stimme. Nach diesem Gänsehauteffekt geht es nahtlos zum ersten Song „From Chaos To Eternity“ das man ohne zu übertreiben gleich als Meisterwerk der fünf Italiener bezeichnen kann. Die fabelhafte Stimme von Fabio Lione, das außergewöhnliche Spiel am Keyboard Alex Staropoli und die Geschwindigkeit von Gitarrenvirtuose Luca Turilli harmonieren wie eh und je. Erwähnenswert wäre hier der Refrain, der vor Kraft nur so strotzt, und die Bezeichnung von Hollywood Metal trifft hier mehr denn je auf die Stilrichtung der Band zu. Für mich einer der stärkste Songs des Albums, genauso wie man es gewohnt ist und eine Titel von RHAPSODY klingen sollte.
Mit „Tempesta Di Fuoco“, „Anima Perduta“ und „Lo Spirito Della Foresta“ befinden sich diesmal sogar drei Titel in der Landessprache der sechs Musiker auf „From Chaos To Eternity“. Der Gesang auf Italienisch, trifft wahrscheinlich nicht alle Geschmäcker, gehört aber einfach dazu. „Ghosts Of Forgotten Worlds“ kommt sehr düster daher, lebt jedoch vom mehrstimmigen Refrain und der hohen Gitarrenkunst von Luca. Wirklich unglaublich wie vielseitig der kleine Lockenkopf sein Instrument beherrscht. Im Mittelteil liefert er sich ein Duell mit Alex Staropoli am Keyboard, was beide zu Höchstleistungen anstachelt.
RHAPSODY OF FIRE plays Black Metal, so kann man den Titel „Aeons Of Raging Darkness“ kurz zusammenfassen. So hat man die Jungs sicher noch nie gehört. Mister Lione beweist, dass er seine Stimme durchaus auch zum Screamen gebrauchen kann. Klingt sehr gewöhnungsbedürftig, doch nach ein paar Durchgängen machen der giftige Gesang und das aggressive Schlagzeugspiel richtig Spaß. Respekt, dass man sich traut neue Wege zu gehen.
„I Belong To The Stars“ muss ich unbedingt noch erwähnen, da es für mich zu den besten Songs gehört, die je von Luca und seinen Jungs gemacht wurden. Hochgeschwindigkeits-Metal trifft auf einen Chor der etwas Mittelalterliches versprüht. Hier harmoniert wirklich alles perfekt, und jeder Freund der musikalischen Fantasy wird hier auf seine Kosten kommen. Hier sei auch der neue Mann Tom Hess an der Axt erwähnt, der seit Anfang 2011 die Band unterstützt. Vielleicht liegt es an ihm, dass man nun noch eine Spur kraftvoller und frischer klingt. Wer hier nicht richtig laut aufdreht, dem ist nicht mehr zu helfen.
Zum Abschluss wird einem noch eine Endlosnummer serviert, die sich aus fünf Teilen zusammensetzt. „Heroes Of The Waterfalls‘ Kingdom“ bietet einen Querschnitt durch das ganze Repertoir der letzten 14 Jahre und hat alles was RHAPSODY ausmacht. Man kann den Song sozusagen als kurzes Best Of bezeichnen. Ein wirklich gelungener Abschluss eines großartigen Werkes.
Tracklist „From Chaos To Eternity“:
1. Ad Infinitum
2. From Chaos To Eternity
3. Tempesta Di Fuoco
4. Ghosts Of Forgotten Worlds
5. Anima Perduta
6. Aeons Of Raging Darkness
7. I Belong To The Stars
8. Tornado
9. Heroes Of The Waterfalls´ Kingdom
Gesamtspielzeit: 57:42