How does it feel when you’re creeping on the ground?
How does it feel when you’re creeping?
Yeah! I’m losing my mind!Losing My Mind
Gus G. gehört definitiv zu den besten Gitarristen seiner Generation, denn nicht umsonst hat ihn Ozzy Osbourne für seine Solo-Band rekrutiert und macht seitdem mit ihm die Stages dieser Welt unsicher. Zum Glück bleibt der Grieche auch seiner Hauptband FIREWIND mehr als treu. Ihre letzte Tour war trotz des Fehlens des charismatischen Fronters Apollo Papathanasio, der durch Mats Leven ersetzt wurde, ein voller Erfolg und ein einmaliges Erlebnis. Die letzten Werke wurden zu Recht abgefeiert und so ist es nun endlich Zeit für ein neues Album. „Few Against Many“ hat dadurch natürlich mit einer hohen Erwartungshaltung zu kämpfen.
Wie Gus im vergangenen Jahr verkündete, soll „Few Against Many“ ein richtig heftiges Power Metal Album werden und das hört man bereits beim Opener „Wall Of Sound“. Fetter Gitarrensound, cooles Fingertapping und spannende Drums leiten den Track, der schnell an Fahrt gewinnt ein. Das Riffing von Gus und Bob Katsionis ist richtig gelungen und Apollo gibt eine gewohnt starke Figur ab. Im Mittelteil gibt es dann noch dezente Keyboards, ansonsten gehört der Track auf jeden Fall wirklich zu den härtesten Songs der Bandgeschichte. „Losing My Mind“ startet hingegen sehr gemächlich mit ruhigem Gitarrenintro und einem schönen Spannungsbogen. Aber auch hier gibt man bald Gas und gestaltet den Track sehr dynamisch. Nach einer flotten Bridge bremst man nämlich im Chorus kurz ab um für eine dichte Atmosphäre zu sorgen. Ein einzigartiges Gus G. Riffing gibt es dann im flotten Titeltrack, der im Refrain ein melodisches Feuerwerk entfacht und in Kombination mit Apollos Gesangsleistung zum Highlight mutiert. Ein FIREWIND-Song wie man ihn erwartet und liebt. Auch „The Undying Fire“ ist voll mit Trademarks der griechischen Combo und geht schnell ins Ohr, während „Another Dimension“ wieder sehr heavy und nicht ganz so typisch tönt. Aber auch hier fällt wieder auf, wie dynamisch und abwechslungsreich die Truppe agieren kann. Schon fast verträumt spielt man sich durch einen ruhigen Mittelteil, nur um gleich wieder Vollstoff zu geben. „Glorious“ klingt fast bedrohlich, lockert aber beim Chorus wieder auf und kann sich dank schönen Melodien auch bald richtig entfalten.
Man merkt schon, dass FIREWIND sich ihrem Sound treu bleiben und auf höchstem Niveau genau das machen, was sie am besten können, doch haben die Herren noch eine Überraschung parat. Mit „Edge Of A Dream“ schaffte man eine grandiose Gänsehaut Ballade mit Stargästen. Die Finnen von APOCALYPTICA verpassen FIREWIND hier eine ganz andere Atmosphäre, doch auch Bob steuert wunderschöne Keyboardmelodien bei und Apollo wächst über sich hinaus. Grandios dieser Song. Im Anschluss wird es wieder etwas flotter und mit richtig positiv klingendem Chorus setzen sich die Griechen mit „Destiny“ im Ohr fest und wollen da nicht mehr weg. Gus und Co. wissen einfach wie man grandiose Hooklines schreibt. „Long Gone Tomorrow“ wirkt hingegen viel tiefgründiger und verträumt und „No Heroes, No Sinners“ verabschiedet uns mit epischen Keyboards.
„Few Against Many“ schließt nahtlos an die letzten Werke an, hat aber einige Überraschungen zu bieten und zeigt somit ein paar neue Seiten von FIREWIND ohne die bekannten und geliebten Trademarks über Bord zu werfen. Wer die Griechen mag, der wird auch dieses Album lieben.
Tracklist „Few Against Many“:
1. Wall Of Sound
2. Losing My Mind
3. Few Against Many
4. The Undying Fire
5. Another Dimension
6. Glorious
7. Edge Of A Dream
8. Destiny
9. Long Gone Tomorrow
10. No Heroes, No Sinners
Gesamtspielzeit: 45:06