Eins vorneweg. Granaten wie „Lyn“, „Whooo“ oder „Quake“ findet man heute nicht mehr auf einem Album der Hamburger, jedoch hat „Quasar“ so einige Überraschungen für Open-Minded Metal Fans. „My Guide“ hat beispielsweise gleich zu Beginn richtig coole Melodien, starke Hooklines und einen fetten Gitarrengroove. Definitiv eins der Highlights dieser Platte, aber es finden sich noch weitere ideenreiche Songs. Bei „Someone´s Got 2 Do It“ kommen „Hey“-Rufe und einige Synthies zum Einsatz, jedoch bekommt man und auch im späteren Verlauf immer mal wieder das Gefühl, dass hier etwas fehlt bzw. der Song nicht komplett wirkt. Fast etwas kitschig wird es dann bei dem poppigen Club-Hit „Club Exploitation“. Der Chorus kann schon Nerven rauben, aber irgendwie hat der Song was. Auf jeden Fall eine Gutelaune-Nummer. Die Synthie-Nummer „Jewellery Store“ wirkt auch etwas halbgar, während „Train 2.0“ wieder etwas heftiger tönt, aber auch hier spart man nicht mit Effekte, dafür überzeugt der eingängige Chorus. Weiter geht es mit dem ruhigen Rocker „When Alone“ und dem komplett zu dem im Kontrast stehenden „I Am A Phantom“, welcher wieder mit elektronischen Elementen und Rap-Gesang durchzogen ist. LIMP BIZKIT lassen grüßen. Dafür ist das verträumte „10 Minutes Ago“ sehr radiotauglich und erinnert mich etwas an die BLOODHOUND GANG. Für Überraschungen waren 4LYN jedoch eh immer schon gut, darum lässt man das auch gerne durchgehen. Macht ja auch Spaß die Nummer.
Tja und genau so geht es mir bei dem ganzen Werk. Es haut mich nichts um, doch macht die Platte einfach Spaß. Wenn mal ein Song dezent nervt, dann benutzt man die von Gott gegebene Skip-Taste und versucht es ein anderes Mal nochmal. 4LYN werden mit „Quasar“ sicher nicht solche Wellen schlagen wie damals mit ihrem Debüt, doch ihre Daseinsberechtigung besteht auch 2012 noch. Reinhören könnte sich lohnen.
Tracklist „Quasar“:
1. My Guide
2. Someone´s Got 2 Do It
3. Club Cyploitation
4. Jewellery Store
5. Train 2.0
6. When Alone
7. I Am A Phantom
8. 10 Minutes Ago
9. M.O.N.E.Y.
10. Both Of Us
11. Frost
12. Hollow Man
Gesamtspielzeit: 44:23