Firebirth
(Hard Rock)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 2012
Nach dem tragischen Unfalltod von Gesangswunder Steve Lee war es mehr als fraglich ob die schweizer Hard Rock Legende GOTTHARD noch weitermachen würde. Aber die Herren rund um Riffmeister Leo Leoni dachten sich, dass Steve das sicher nicht gewollt hätte, und die Fans sowieso nicht. Somit wurde mit Nic Maeder ein mehr als adäquater Ersatz rekrutiert. Mit der genialen Halbballade „Remember, It´s Me“ setzte man ein musikalisches Zeichen und zeigte, dass man auch ohne Steve Lee noch zu den größten des Genres gehören kann.
Dass da die Erwartungen an „Firebirth“ – was nebenbei erwähnt ein richtig passender Titel für dieses Album ist – extrem hoch sind, war klar. Mit höchster Spannung lauscht man dem Opener „Starlight“ und merk schnell, dass sich im Hause GOTTHARD trotz der tragischen Umstände nicht viel geändert hat. Im Gegensatz zum Vorgänger „Need To Believe“ ist man aber wieder gitarrenlastiger und direkter geworden. Große Risiken hat man wohl bewusst weggelassen. „Starlight“ geht schnell ins Ohr und gefällt dank typischer Trademarks sehr schnell, wirkt aber vielleicht etwas seicht. Das wird aber im Anschluss mit „Give Me Real“ wieder wettgemacht. Sehr melodisch und mit angenehmen Akustik-Gitarren angereichert bleibt auch dieser Song schnell im Ohr hängen. Nic variiert hier mit seiner Stimme sehr schön und beweist, dass er auch die GOTTHARD-Klassiker mühelos vortragen können wird. Zu „Remember, It´s Me“ brauche ich nicht mehr viel sagen – Gänsehaut garantiert. Ein rockiger und heftiger Banger mit hymnischen Chorus ist ihnen mit „Fight“ gelungen. „Yippie Aye Yay“ fällt dann dank recht fragwürdigem Text und seichtem Arrangement leider etwas ab. Leider fehlt es einigen Songs auf „Firebirth“ etwas an Tiefe, die „Need To Believe“ so ausgezeichnet hat, doch einen wirklich schlechten Song kann ich nicht finden. Ganz im Gegensatz dazu steht beispielsweise das grandiose „The Story´s Over“ oder die gelungene Balladen „Tell Me“ und „Where Are You“. Lovesongs die nur GOTTHARD oder WHITESNAKE hinbekommen könnten.
GOTTHARD liefern mit „Firebirth“ zwar nicht einen erwünschten Überhammer, beweisen aber, dass sie auch in der Ära Nic Maeder noch einiges im Rockgeschäft mitzureden haben. Fans der Band kommen hier voll auf ihre Kosten und können sich auf die Sommerfestivals und die Headliner Tour im Herbst freuen.
Tracklist „Firebirth“:
1. Starlight
2. Give Me Real
3. Remember It´s Me
4. Fight
5. Yippie Aye Yay
6. Tell Me
7. Shine
8. The Story´s Over
9. Right On
10. S.o.s.
11. Take It All Back
12. I Can
13. Where Are You
Gesamtspielzeit: 49:15