Apocalyptic Love
(Hard Rock)
Label: Sony Music
Format: (LP)
Release: 2012
Nach der glorreichen Glamrock Zeit mit GUNS ‚N ROSES und den Ups und Downs mit VELVET REVOLVER, hat sich Zylinder-Ikone SLASH vor gut 4 Jahren entschieden, die Bandleaderzügel selbst in die Hand zu nehmen und – mehr oder weniger – Solo weiterzumachen. Der zweite Longplayer des SLASH Soloprojekts ist nun endlich draussen und der Gitarrero zeigt sich – wie immer – von seiner typischen Seite, – wie immer – natürlich auch etwas anders.
Dieses Mal gibts mit „Apocalyptic Love“ keine All Star Session, sondern wird viel mehr mit simplem Bandcharakter aufgewartet: Ähnlich dem Vorgängeralbum und passend zur Live Besetzung fungiert Myles Kennedy (ALTER BRIDGE) als Hauptsänger, unterstützt vom Rest von SLASHs Tourtruppe: Todd Kerns am Bass, und Brent Fitz als Drummer, was natürlich auch in eher homogener Songvarianz resultiert. Die Songs klingen also viel mehr „aus einem Guss“. Will SLASH da eventuell mehr in Richtung Band gehen? Kann natürlich nur er selbst sagen, man darf gespannt sein.
Mit dem Titeltrack „Apocalyptic Love“ geht’s los und die Slash typischen Riffs, mit etwas modernerem Hauch als zu GnR Zeiten, bilden mit dem schön Rock-typischen Chorus einen guten, hookigen Song. „One Last Thrill“: Ein Standard Rock Riff animiert durch das moderne Punk Rock Schnattern von Myles zum Aufhören. Interessant, funktioniert aber wunderbar und wiedereinmal entpuppt sich Myles Kennedy auch auf dieser Platte als besserer Match zu Slash, als Axel Rose es jemals war. Es ist schön mit anzuhören, wie Myles den nötigen Schuss „Jetzt“ in die „guten alten Zeiten“ von SLASH bringt. Mit anderen Worten, „You’re A Lie“ hätte mit seinem kräftigen Riff ebenso auf frühen GUNS ‚N ROSES Alben erscheinen können, bis Myles mit seinen Vocallines ins 21. Jahrhundert katapultiert – fein. Nach dem ebenso starken „No More Heroes“ erlebt man mit „Halo“ und „We Will Roam“ eine kleine Flaute. Die Luft scheint hier einfach draussen zu sein, da hilft auch SLASHs Soloarbeit nichts. „Anastasia“ schlägt einem aber auf die Ohren und kommuniziert mit seinem geilen neoklassischen Intro: Hier wird nicht eingepennt! Das fiese Verseriffing spricht für sich: Thumbs up! „Not For Me“ punktet mit gemächlichem Kneipenflair während „Hard & Fast“ erwartungsgemäß furios aus den Boxen tanzt. „Far And Away“ ist ein echt schöner Song mit vielen leckeren SLASH-Gitarren Details im Hintergrund und beim finalen „Shots Fired“ -Heda!- wirds sogar Metal. Geil wie SLASH aus nur 2 Tönen und ein bisschen Palm Muting einen satten Metalriff zaubert, Myles singt da nur zu gerne einen Hammer Chorus drüber.
Alles in Allem sind die Songs auf „Apocalyptic Love“ flott und bringen selten Langeweile auf. Generell wird SLASHs Gitarrenarbeit durch die Songstrukturen, und besonders durch die Refrains, in ein leicht (ich höre die Old School Fans schon den Atem anhalten – Betonung auf LEICHT) poppiges Gewand gekleidet. Das passt aber gut und spricht vor allem für SLASHs Gewandtheit als Musiker. Ausserdem gibt’s eh noch einige pure Rocknummern, wie zum Beispiel „No More Heroes“ oder den Titeltrack. Lange Rede, kurzer Sinn: Kaufempfehlung? Ja.
Tracklist „Apocalyptic Love“:
1. Apocalyptic Love
2. One Last Thrill
3. Standing In The Sun
4. You´re A Lie
5. No More Heroes
6. Halo
7. We Will Roam
8. Anastasia
9. Not For Me
10. Bad Rain
11. Hard & Fast
12. Far And Away
13. Shots Fired
14. Carolina (Bonus)
15. Crazy Life (Bonus)
Gesamtspielzeit: 61:27