ORCHID - The Mouths Of Madness
ORCHID
The Mouths Of Madness
(Classic Rock | Doom)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 2013


Mit einem Signing bei Nuclear Blast und den EPs „Heretic“ (2012) und „Wizard Of War“ sorgten die aus San Francisco stammenden Doom-Rocker ORCHID für Aufsehen. Die vier Jungs werden mittlerweile sogar als die neuen BLACK SABBATH bezeichnet – naja, warten wir mal ab, ob die alten Herren selber noch etwas mit zu reden haben, bevor wir solch Blasphemie in den Mund nehmen. Dennoch, die Vorfreude und Erwartungen sind dementsprechend hoch.

Und schon rocken sie los. Der Titeltrack „The Mouths Of Madness“ geht für Doom-Verhältnisse recht locker von der Hand, rockt gewaltig und wird schnell zum Ohrwurm mit schönem Akustik-Teil gegen Ende. Ein gut gewählter Einstieg, zumal es später eh noch anstrengend genug wird. Mit der Sirene im Intro wagt man dann doch recht bald den Vergleich zu Ozzy, Tony, Geezer und Bill – hatte doch „War Pigs“ einen ähnlichen Einstieg – auch musikalisch gibt es natürlich Parallelen, denn irgendwo her muss die Behauptung ja auch kommen, doch die Herren haben definitiv ihren eigenen (Retro-)Sound. ORCHID schaffen es die 70er in das Hier und Jetzt zu holen und sind dabei immer noch druckvoll genug, um nicht alt zu wirken. Wobei ich denke, dass eine modernere Produktion auch funktionieren könnte.

So wird das Teil aber vor allem auf Vinyl die Herzen den Altrocker höher schlagen lassen. Die „Dogs Of War“ haben ansonsten auch einiges zu bieten. Die 70s Doom-Riffs lassen keine Wünsche offen. Eines meiner Highlights ist definitiv das schwermütige „Silent One“, welches sich mit seinem Doom-Riff in Mark und Bein bohrt und mit dem hypnotisierenden Chorus richtig süchtig macht. Auch das hymnische „Nomad“, dass eher an die DIO-Ära erinnert, hat seine Vorzüge und sorgt für Abwechslung. Theo Mindell hat das perfekte Organ für die Art von Musik und klingt, als würde er irgendwo aus dem Hintergrund singen, ist aber dennoch laut genug im Sound hineingemischt, um über dem Sound von ORCHID zu thronen. Wirkliche Ähnlichkeiten mit Ozzy oder Ronnie kann ich aber nicht erkennen, auch wenn er die Songs der beiden sicherlich drauf hätte. Auch das restliche Material steht dem Ganzen in nichts nach. Mal rockiger, dann wieder mehr Doom, aber alles aus einem Guss. Gerade „Wizard Of War“, das etwas in Richtung „Paranoid“ geht, zieht nochmal richtig an. Der Psychedalic-Tripp „See You On The Other Side“ fordert den Hörer zum Schluss mit seinen sieben Minuten nochmal richtig.

ORCHID sind zwar nicht das erhoffte Doom-Wunder, machen aber mit „The Mouths Of Madness“ so ziemlich alles richtig, was man nur richtig machen kann. BLACK SABBATH müssen da schon wirklich etwas liefern, um die Doom-Götter gnädig zu stimmen, da die Erwartungen ja überirdisch sind. Aber genug der Vergleiche – ORCHID sind toll.

 


Tracklist „The Mouths Of Madness“:
1. Mouths Of Madness
2. Marching Dogs Of War
3. Silent One
4. Nomad
5. Mountains Of Steel
6. Leaving It All Behind
7. Loving Hand Of God
8. Wizard Of War
9. See You On The Other Side
Gesamtspielzeit: 56:13

 


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