Gerade Mal ein Jahr haben die US-Amerikaner HUNTRESS nach ihrem überraschend erfolgreichen Debüt „Spell Eater“ schon wieder ein neues Werk am Start. „Starbound Beast“ schickt sich an, die Band rund um Frontfrau Jill Janus zu weiteren Erfolgen zu führen. Die Frage, die sich mir bei HUNTRESS stellt, ist die, ob denn die Band ohne die freizügige Frontdame denn auch so schnell so viel Aufmerksamkeit bekommen hätte. Dadurch, dass wir das wohl nicht mehr rausfinden werden, wenden wir uns der Musik zu, denn die kann sich wieder hören lassen.
Im Großen und Ganzen hat sich im Hause HUNTRESS nicht viel geändert. Die Okkult-Texte, die traditionellen Heavy Metal Klänge mit ein paar Doom- und eben Okkult-Elemente sind schon jetzt Trademarks der Band. Doch schnell fällt auf, dass man nicht mehr so ruppig und heftig an die Sache geht. Das fängt bei der Produktion an, merkt man ebenso an der Spielart und Rhythmik, sowie an Jill, die nun endlich mal ihr Gesangstalent voll und ganz entfalten kann. Wo sie beim Debüt noch hauptsächlich rumgebrüllt hat, beweist sie auf „Starbound Beast“ nun, dass sich ihre Gesangsausbildung, die sie vor Jahren genossen hat, wirklich ausgezahlt hat. Was die Lyrics betrifft kann ich der Band aber nicht besonders entgegen kommen, denn Songnamen wie „I Wanna Fuck You To Death“ begeben sich fast auf LORDI Niveau und schrecken eher ab, ansonsten orientiert man sich auch hier am Vorgänger. Gut, das soll den Hörgenuss aber nicht wirklich schmälern, denn HUNTRESS liefern auf „Starbound Beast“ eine gezähmter Version des Vorgängers, behalten aber ihre Trademarks und sollten somit ein paar Fans hinzugewinnen. Der große Aha-Effekt des Debüts bleibt nun aber aus und die Amis müssen sehen, dass sie das aktuelle Niveau halten können, um im Metal Dschungel überleben zu können. Zwar ist es ein logischer Schritt, sich einer etwas breiteren Masse öffnen zu wollen, es kann jedoch dabei passieren, dass man seine Identität und Einzigartigkeit Schritt für Schritt einbüßt.
Wer HUNTRESS bisher nicht mochte, der wird vermutlich auch mit dem Zweitling keine große Freude haben. Fans des Genres und der Band, dürfen bedenkenlos zugreifen. Auch ohne Playboy-Erfahrung hätten Jill und ihre Männer sich einen Platz in so manch CD-Regal verdient.
Tracklist „Starbound Beast“:
1. Enter The Exosphere
2. Blood Sisters
3. I Want To Fuck You To Death
4. Destroy Your Life
5. Starbound Beast
6. Zenith
7. Oracle
8. Receiver
9. Spectral Spectral
10. Alpha Tauri
Gesamtspielzeit: 44:07