Die alten Alben und Songs aus den Achtzigern von DOKKEN kommen bei mir immer wieder gerne zum Einsatz. Don Dokken wurde mit Alben wie „Breakin‘ The Chains“, „Tooth And Nails“, „Under Lock And Key“ und deren Songs zur Ikone des damaligen Hair Metals, obwohl ich die Band immer (und daran hat sich bis heute nichts geändert) eher zum Hard Rock zähle.
In den letzten Jahren und nach dem eher lauwarmen „Broken Bones“ in 2012, wurde es eher still um Don Dokken. Diverse Auftritte waren durchwachsen mit schlechtem oder sehr gedrosselten Gesang und eine Krebserkrankung zwangen Don dann doch mehr auf seine Gesundheit als auf die Musik zu achten.
Mit 70 Lenzen will er es aber noch einmal wissen und meldet sich nach elf Jahren mit dem dreizehnten Studioalbum „Heavens Come Down“ zurück und zeigt, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, wo man ihn schon wähnte. Mit „Fugitive“ (ist auch die erste Auskopplung) wird fast nahtlos an alte Zeiten angeknüpft. Jon Levin (Ex-DORO) zaubert ein sehr eingängiges Lick, für den Opener, auf den sechs Saiten. Überhaupt übernimmt er die Arbeit von George Lynch, wie eigentlich schon seit 2003 sehr zum Gefallen meinerseits.
Auch beim nächsten Track „Gypsy“ bringt er ein hohes Tempo durch seine Gitarre ins Spiel. „Is It Me Or You?“ und Just Like A Rose“ versetzen den Hörer zurück in die goldenen 80er und in DOKKENs beste Phase ihres Schaffens. Die gelungene Ballade „I´ll Never Give Up“ leitet den zweiten für mich eher schwächeren Teil des Albums ein. Aber auch hier findet sich in jedem einzelnen Song etwas, das überzeugen kann. Der mit Lagerfeuerromantik daherkommende Akustiksong rundet das Album stilvoll ab. Der Song wird fast allein von Dons Stimme getragen. Ja und mit der Stimme muss ich auch zum einzigen Minus dieses Albums kommen. Das einstig stimmgewaltige Powerbündel ist in die Jahre gekommen und eine Stimmband OP (2010) sowie sein Kampf gegen Krebs zur selben Zeit, haben den Musiker sichtlich und stimmlich in den letzten Jahren gezeichnet.
Man muss die Leistung auf „Heaven Comes Down“ unter diesen Umständen sehen und eigentlich als gut bezeichnen kann. Persönlich muss ich aber anmerken, dass Don sehr ruhig und gedämpft rüberkommt und mir das auf die gesamte Spielzeit auf Dauer zu langweilig wird. Das wird aber nur als ganz, ganz kleines Minus und aus meiner persönlichen Meinung angemerkt. Am Ende bleibt ein gelungenes Comeback übrig, dass man sich auf jeden Fall anhören sollte.
Tracklist „Heaven Comes Down“:
1. Fugitive
2. Gypsy
3. Is It Me Or You?
4. Just Like A Rose
5. I’ll Never Give Up
6. Saving Grace
7. Over The Mountain
8. I Remember
9. Lost In You
10. Santa Fe
Gesamtspielzeit: 41:54
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