Wie der Titel „Delta Viridian“ schon erahnen lässt, handelt es sich hier um das mittlerweile vierte Werk der irischen Prog Rock Überflieger SANDSTONE. Bereits der Zweitling „Purging The Past“ konnte mich überzeugen. Der Nachfolger „Cultural Dissonance“ gefiel ebenso gut und zeigte auch schön die Weiterentwicklung der Truppe.
Wie auch schon auf den Vorgängern zelebrieren die Iren auf „Delta Viridian“ eine sehr schöne Mixtur aus progressivem Rock und Metal mit ganz eigenem Charme. Einziger Querverweis, der zu ziehen wäre, würde in Richtung QUEENSRYCHE gehen, denn hätte ich damals einen neuen Sänger vorschlagen dürfen, so wäre die Wahl definitiv auf SANDSTONE Frontmann Sean McBay gefallen. Der Mann steht einem Geoff Tate und Todd LaTorre in nichts nach, was aber auch bedeutet, dass er etwas nasal klingt. Musikalisch hat man auch ein paar Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel einen Hang zu ausgeklügelten Song-Arrangements und ein Gespür für grandiose und eingängige Melodien, die QUEENSRYCHE in den letzten Jahren aber etwas vermissen ließen, als Geoff noch an Bord war.
Aber genug der Vergleiche, denn SANDSTONE haben definitiv ihren eigenen Sound. Songs wie das flotte hochmelodische „Almost Grateful“ oder das unverschämt eingängige „Winter“ geistern schon nach wenigen Durchläufen in meinen Gehirnwindungen herum, erschließen sich aber erst nach mehrmaligem Hören komplett. Es gibt hier immer wieder was zu entdecken. Zwar ist alles sehr melodisch und verspielt ausgefallen, doch hier und da holen SANDSTONE auch gerne mal die Keule raus, wie zum Beispiel beim extrem dynamischen „Red Mist“. Als weiteres Highlight ist noch das abschließende und überlange „Vitruvian Man“ zu erwähnen, welches auch ein paar waschechte Heavy Metal Riffs mit sich bringt.
Wer die Vorgänger mochte und auf progressiven Rock mit viel Metal steht, der kann mit SANDSTONE absolut nichts falsch machen. Anspruchsvolle Musik mit Herz und Seele so zu sagen. Dass die Herren auch live zünden, zeigte sich ja im vergangenen Jahr auf der Tour mit Tim „Ripper“ Owens.
Tracklist „Delta Viridian“:
1. Cat´s Cradle
2. Almost Grateful
3. King Of Cipher
4. Winter
5. Red Mist
6. Cartesia
7. Promise Me
8. Monument
9. Beneath The Scars
10. Fortress
11. Transgression
12. Vitruvian Man
Gesamtspielzeit: 60:22