ALCEST aus Frankreich konnten in den letzten Jahren sehr viele Freunde mit ihrer Musik gewinnen. Wie genau ihre Musik eingestuft werden soll, ist etwas kompliziert. Meist werden sie dem Genre Shoegaze oder Post-Metal zugeordnet. ALCEST bestehen schon seit 1999 und haben mehrere Alben auf den Markt gebracht. Im Prinzip ist es ein zweiköpfiges Team, bestehend aus Neige, der neben den Vocals auch die Gitarrenparts übernimmt und dem Drummer Winterhalter. Ihr letztes Album von 2012 „Les Voyages De L`Ame“ war bisher am erfolgreichsten und hat sie auch bei einem breiteren Publikum bekannt gemacht. Sie sind wahre Klangzauberer und verstehen es, viele verschiedene musikalische Elemente zu einem genialen Ganzen zu verschmelzen. Nun liegt ihr neues Album „Shelter“ vor und man darf gespannt sein, ob es an seinen Vorgänger anschließen kann.
Bereits das sehr sphärische Intro „Wings“ stimmt einen auf die schönen Klänge ein, die folgen werden. Der nächste Titel „Opale“ wurde schon vorab als Video veröffentlicht, das ein Spiel mit verschiedenen Farben zeigt. Die Stimme von Neige fügt sich wunderbar in die Melodien ein, ohne sie zu überlagern. Wie immer bedienen sie sich bei den Texten ihrer Muttersprache – dem Französischen – was vielleicht auch den besonderen Reiz ihrer Musik ausmacht, da es sich ja um eine sehr klangvolle Sprache handelt, die sehr gut mit den äußerst klangvollen Melodien harmoniert.
Gelegentlich werden rund um eine relativ gleichbleibende Grundmelodie Gitarrenklänge herumgewoben und nur teilweise mit Gesang versehen, wie das etwa bei „L Evil Des Muses“ der Fall ist, aber man kann darin so richtig versinken. Die Tracks sind auch meist sehr lange, was diesen Effekt noch unterstützt. Der Titeltrack „Shelter“ ist etwas kraftvoller als die meisten auf diesem Album, aber genauso stimmungsvoll. Der letzte und zugleich längste Titel auf ihrem Album heißt „Deliverance“. Hier werden noch einmal verschiedene Klänge miteinander kombiniert und er ist sehr stimmungsvoll.
ALCEST ist mit „Shelter“ wieder ein sehr schönes Album gelungen. Das einzige was vielleicht fehlt, ist ein Hit wie „Autre Temps“ vom Vorgängeralbum – so einen hab ich nicht herausgehört. Aber man kann in ihrer Musik so richtig versinken und es ist ihnen gelungen, etwas Einzigartiges zu schaffen. Ich kenne keine andere Band, die derart mit Klängen spielt und solche Ergebnisse erzielt. ALCEST haben schon ein paar Mal in Österreich gespielt und man sollte sich ihren Auftritt am 17.1.2014 in der Szene Wien auf keinen Fall entgehen lassen. Dieser Tag ist auch der Releasetag ihres neuen Albums „Shelter“, das der Tour seinen Namen gegeben hat.
Tracklist „Shelter“:
1. Wings
2. Opale
3. La Nuit Marche Avec Moi
4. Voix Sereines
5. L Evil Des Muses
6. Shelter
7. Away
8. Deliverance
Gesamtspielzeit: 50:24
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