Das mittlerweile siebte Studioalbum der italienischen Gothicrocker LACUNA COIL wird mit 28.03.2014 veröffentlicht. “Broken Crown Halo” beinhaltet nicht nur positive Themen, sondern befasst sich auch mit alltäglichen Realitäten. Frontmann Andrea Ferro sagt dazu: “Uns haben schon immer die Unterschiede und Vergleiche zwischen Märchen und dem wirklichen Leben fasziniert. Auf dem neuen Album haben wir in den Texten Realität und Fiktion miteinander verbunden.” Von Soundtracks italienischer Horrorfilme fasziniert, machen LACUNA COIL keinen Hehl daraus, dass sich durchaus Einflüsse davon in den vorliegenden elf Tracks breitmachen.
Die Produktion der Scheibe ist solide und lässt absolut nichts zu wünschen übrig. Abwechslungsreich und mit Mut zu Neuem, wie sich beim Gesang beider Sänger zeigt, gestaltet sich das Songwriting und es wird, wie von LACUNA COIL gewohnt, ein gutes Album präsentiert, das gerne seinen Weg in den Player findet. Das einzige Manko das auffällt ist, dass kaum ein Song dabei ist, der wirklich Halt im Ohr findet und der noch lange nachhallt, auch wenn die Scheibe nicht mehr läuft.
Cristina Scabbias traumhafte Alt-Stimme überzeugt wie immer in hohen wie in tiefen Lagen. Speziell die tieferen Passagen wie in “Victims“ sind fantastisch, auch wenn der im selben Song versuchte Sprechgesang etwas gewöhnungsbedürftig ist. Andrea Ferros melodischer Gesang beispielsweise in “I Burn In You” gefällt mir durchaus sehr gut, aber seine italienische Herkunft kann er durch seinen deutlichen Akzent in der englischen Sprache definitiv nicht abstreiten. Ich finde es durchaus ansprechend, aber es mag sein, dass sich andere daran stoßen könnten. Bei seinen üblicherweise aggressiveren Gesangspassagen fällt dies weniger auf.
Hervorzuheben sind auch die groovigen Gitarrenlines, die quer durch das Album immer wieder zu finden sind. Sie sind harmonisch kombiniert mit den anderen Instrumenten und sind einleitend oder abrundend perfekt eingesetzt zum Gesang.
Im Großen und Ganzen ist “Broken Crown Halo” ein gutes, abgerundetes Album, das es auf alle Fälle wert ist hinein zu hören, auch wenn keine absolut besonderen Highlights mit Welthitverdacht darauf zu finden sind. Den italienischen Horrorfilmsoundtracks, von denen sie teils ihr Einflüsse haben, können sie auf alle Fälle Paroli bieten und es wäre interessant, einmal einen Film mit ihren Songs als Untermahlung zu sehen. Mit Sicherheit ein großartiges Projekt.
Tracklist „Broken Crown Halo“:
1. Trip The Darkness
2. Against You
3. Kill The Light
4. Give Me Something More
5. Upside Down
6. End Of Time
7. I Don´t Believe In Tomorrow
8. Intoxicated
9. The Army Inside
10. Losing My Religion
11. Fire
12. My Spirit
Gesamtspielzeit: 45:02
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