Nothing More
(Alternative Metal | Post-Metal)
Label: Eleven Seven
Format: (LP)
Release: 2014
Vor mehr als zehn Jahren gegründet und mit drei Alben im Rücken, machen sich die Amerikaner NOTHING MORE jetzt auf, das Feld der europäische Szene von hinten aufzuräumen. Dabei helfen soll ihnen das vierte Werk mit dem schlichten Titel „Nothing More“. Die interessante Mischung aus Post-Rock, Nu Metal, Electro und Pop könnte dabei nicht unerfolgreich sei, zumal NOTHING MORE wirklich ein Gespür für gelungene Songs haben.
Das Album beginnt mit dem kurzen Intro „Ocean Floor“ mit elektronischen, sehr atmosphärischen Sounds und jammerndem Gesang, was auf folgende Taten noch gar nichts schließen lässt. Umso überraschender kommt das groovende heavy Riff, das stark an die moderneren KORN erinnert. „This Is The Time (Ballast)“ mixt groovenden Nu Metal mit poppigen Electro-Sounds, eingängigen hymnischen Vocals und einem coolen Drive. Die perfekte Single, um auf sich aufmerksam zu machen. Dabei setzt gerade Frontmann Jonny Hawkins, der auch gerne mal mit Gesangseffekten spielt, sehr auf Emotion, was uns bei NOTHING MORE immer wieder ins Auge stechen wird. „Christ Copyright“ beginnt mit SKRILLEX-artigen Beats, klingt dabei aber viel metallischer und kommt etwas sperrig daher. Da kommt das hymnische Pop-Schwergewicht „Mr MTV“, das etwas an neuere BLINDSIDE oder auch AFI erinnert, gerade recht, um wieder mitsingen zu können. Aber auch hier sind die Strukturen bewusst nicht nach Schema-F konstruiert. „First Punch“ überzeugt durch coole Pop-Rock Rhythmik und kommt im Gegensatz zu vorangegangem Prog-Alternative Rock viel einfacher daher.
Dennoch setzen NOTHING MORE weiterhin vorrangig auf durchdachte Strukturen und Effekthascherei in Form von Synthies und Samples, die man provokant in den Vordergrund stellt, aber auch mit den Gitarren vermengt, um einen ganz eigenen Sound zu kreieren. So kommt das Akustik-Instrumental „Gyre“ dank dem ganzen Ballast wirklich gut rüber, ehe man mit „The Matthew Effect“ wieder Vollgas gibt und wieder einen Spagat zwischen eingängigem Pop und heavy Riffing vollbringt. Dabei muss man aber auch festhalten, dass Jonnys hohe Stimmlage sicher nicht jedermanns Geschmack treffen wird. Abgesehen davon gibt es auf „Nothing More“ so einiges zu entdecken. Das Mischverhältnis der Stilistik wird immer neu verteilt, so dass jeder Song seinen ganz eigenen Charme entwickelt, wobei nicht jeder so zündet, wie er eigentlich sollte, dafür überzeugen andere umso mehr, vor allem die emotionaleren Nummern wie auch „I´ll Be OK“ sind die Stärke von NOTHING MORE. Aber auch die Rock-Hymnen wie das bereits erwähnte „Christ Copyright“ oder „If I Were“ können sich hören lassen.
NOTHING MORE liefern mit ihrem vierten und selbstbetitelten Werk eine wirklich interessante Mischung, die definitiv ihre Liebhaber, ebenso aber auch ihre Feinde finden wird. Wer im modernen Pop-Rock-Sektor auf Entdeckungstour gehen will, kann sich hier wahrlich austoben.
Tracklist „Nothing More“:
1. Ocean Floor
2. This Is The Time (Ballast)
3. Christ Copyright
4. Mr. MTV
5. First Punch
6. Gyre
7. The Matthew Effect
8. I´ll be OK
9. Here´s To The Heartache
10. If I Were
11. Friendly Fire
12. Sex & Lies
13. Surface Flames (Digital Only)
14. Take A Bullet (Digital Only)
15. Jenny
16. God Went North
17. Pyre
Gesamtspielzeit: –
Band-Links:
