MASTODON - Once More 'Round The Sun
MASTODON
Once More Round The Sun
(Sludge | Metal)

 


Label: Roadrunner Records
Format: (LP)

Release: 19.06.2014


This time, this time, things’ll work out just fine
We won’t let you slip away
This time, this time, things’ll work out just fine
We won’t let you leave this wayThe Motherload

Ganze drei Jahre sind ins Land gezogen, seitdem die Sludge-Götter MASTODON mit „The Hunter“ neue Wege einschlugen und dabei aber keine Sekunde ihre Wurzeln verheimlichten. Nach den Mammut-Epen „Blood Mountain“ und „Crack The Sky“ tat dieser kleine Umbruch aber auch sehr gut. Mit „Once More ´Round The Sun“ gehen die Herren konsequent ihren Weg weiter, wagen Experimente und liefern erneut ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht.

Nach dem etwas rockiger ausgefallenen „High Road“, welches schon länger im Netz kursiert, tobte große Skepsis im Internet. Doch beim schwermütigen, intensiven und monströs tönenden Opener „Tread Lightly“, dessen Titel bereits im Vorfeld Kult war – ist er doch ein Zitat aus dem Serien-Hit Breaking Bad – ist wieder alles Heile Welt. Die bohrenden Riffs, diese unendliche Schwermut und die Stimme von Troy Sanders, sind durch und durch MASTODON. Wie bei fast allen anderen Songs braucht dieser etwas sich zu entwickeln, doch mich hat die Sucht gepackt und auch dieses Stück will, wie so viele von dieser Band zuvor, nicht mehr aus meinem Kopf. „The Motherload“ wirkt im Anschluss viel entspannter. Troy benutzt höhere Tonlagen, das Riffing ist verhältnismäßig locker und wie für die Bühne gemacht. Der Titeltrack ist überraschend flott, bohrt sich mit seinen Gitarren aber in Mark und Bein. Hier leisten das mehr als eingespielte Team Bill Kelliher und Brent Hinds, der gesanglich so wenig wie noch nie zu tun hat, volle Arbeit und servieren uns auch so manch grandioses Solo. Und da passt plötzlich auch im Kontext mit den gehörten Songs das eingängige und mittlerweile zum Hit avancierte „High Road“ perfekt ins Konzept. Das düstere, drückende Riff, die walzende Rhythmik und der leichte Vintage-Vibe des Songs zeigen einfach eine neue Facette im Sound von MASTODON und zeigt das Quartett. Noch nie zeigten sie sich so konsequent und kompakt. Die Songs kommen seit dem Vorgänger so schnell wie noch nie auf den Punkt, lassen aber dennoch die progressive Ader und Vielfalt der ersten Werke nicht komplett aus dem Fokus. Man könnte meinen die Sludge-Helden haben ihren wirklichen Sound gefunden und stehen auf der Schwelle ihres Zenits.

Dafür geht es mit „Chimes At Midnight“ doch wieder etwas in Richtung Ursprung. Die riffende Dampfwalze geht nur verdammt schwer ins Ohr, zeigt die Herren aus Atlanta aber auf musikalisch und songwriterisch auf höchstem Niveau. Definitiv ein Stück für Liebhaber und Geduldige. In „Asleep In The Deep“ wird es zwar ruhiger, aber nicht weniger anstrengend. Der hymnische Refrain löst bei mir auch beim zehnten Durchlauf noch Gänsehaut aus. Ich freue mich auf die kommenden Live-Darbietungen, während „Aunt Lisa“ endlich auch Brent wiedermal richtig rumbrüllen lässt. Im Gegensatz dazu und dem heftigen Riffing steht der überraschende, aber dann doch nachvollziehbare Cheerleader-Chor, der mich immer wieder zum Schmunzeln bringt. Hier spielen MASTODON perfekt mit verschiedenen Stimmungen und Emotionen. Auch das melodische und entspannt wirkende „Ember City“ und die abschließende Mini-Epe „Diamond In The Witch House“ sind Perlen, die gehört, erforscht und geliebt werden wollen, während „Halloween“ gegen Ende nochmal ordentlich rockt, aber auch seine schweren Parts hat und Troy in bester Verfassung zeigt.

MASTODON werden mit „Once More ´Round The Sun“ vielleicht manch Fan der ersten Stunde zum Skeptiker machen, Fakt ist aber, dass das sechste Album der Amerikaner locker das Niveau aller vorangegangen Alben halten kann und womöglich das Beste, vor allem aber durchdachteste Werk von ihnen ist. Auch die Skeptiker werden für ihre Geduld belohnt. „Once More ´Round The Sun“ hat einiges zu bieten. Für mich ein heißer Anwärter für das Album des Jahres.


Tracklist „Once More Round The Sun“:
1. Tread Lightly
2. The Motherload
3. High Road
4. Once More ‚Round The Sun
5. Chimes At Midnight
6. Asleep In The Deep
7. Feast Your Eyes
8. Aunt Lisa
9. Ember City
10. Halloween
11. Dimond In The Witch House
Gesamtspielzeit: 54:12


www.mastodonrocks.com

 

MASTODON - Crack The Skye
MASTODON – Once More ‚Round The Sun
LineUp:
Troy Sanders
Brent Hinds
Bill Kelliher
Brann Dailor
9.5
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