The Year The Sun Died
(Thrash Metal | Power Metal)
Label: Century Media
Format: (LP)
Release: 2014
Subjugate and justify
Erase and adjudicate
Leader of the masses
Free the storm“Arise And Purify
24 Jahre mußten die SANCTUARY Fans auf den Nachfolger von „Into The Mirror Black“ warten. Eine verdammt lange Zeit, über die auch die quasi Nachfolgeband NEVERMORE nicht zu 100% hinweg zu trösten vermochte. Allerdings ist natürlich auch die Erwartungshaltung nach so vielen Jahren extrem hoch. Obwohl man „The Year The Sun Died“ fast im Original Line Up eingespielt hat (nur Gitarrist Sean Blosl wurde durch Brad Hull ersetzt) werfen sich doch einige Fragen auf: Wie wird das Album klingen? Ist das noch SANCTUARY? Kann man an das grenzgeniale „Into The Mirror Black“ anschließen ? All diese Fragen kann man nicht so eindeutig beantworten. Natürlich haben wir alle gehofft das das Album eine Mischung aus den ersten beiden Alben sein wird und genauso natürlich haben wir alle gewußt das das nicht der Fall sein wird, schon allein weil die Zeit nicht spurlos an der Band vorbeigegangen ist, was speziell im Gesangsbereich merklich spürbar ist. Die Zeit des extrem hohen Gesangs sind für Warrel Dane endgültig vorbei (und waren es in Wahrheit live schon 1990). Trotzdem ist „The Year The Sun Died“ ein extrem starkes Album geworden, das Einflüsse von SANCTUARY, dem Solo Album von Warrel Dane „Praises To The War Machine“ verbindet, angereichert mit einem guten Schuss NEVERMORE und erweist sich mehr als würdig unter dem Namen SANCTUARY herausgebracht worden zu sein.
Der Opener „Arise And Purify“ versetzt den Hörer dann auch gleich zurück nach 1990 und erinnert am stärksten an „Into The Mirror Black“, hat aber auch gesanglich einige Elemente von „Refuge Denied“, da es der einzige Song des Albums ist bei dem Warrels Gesang in höhere Gefilde vordringt. Aber auch „Frozen“ und „Exitium (Anthem Of The Living)“ haben den „SANCTUARY – Spirit“ und hätten sich gut auf „Into The Mirror Black“ gemacht.
„Let The Serpent Follow Me“ hingegen hat dann ebenso wie „Question Existence Fading“ härtemäßig eine starke NEVERMORE Schlagseite, gepaart mit den gesangstechnischen melodischen Elementen von Dane’s Soloalbum. Auch „The World Is Wired“ fällt noch in diese Kategorie, allerdings tendiert es mehr in Richtung Soloalbum, obwohl die NEVERMORE Elemente nicht abzustreiten sind.
Die restlichen Songs, allen voran „One Final Day (Sworn To Believe)“ und „Frozen“ lehnen sich mit ihrer dunklen, leicht melancholischen Ausrichtung stark an „Praises To The War Machine“ an, ebenso wie das fast schon hypnotische „The Dying Age“. Einzig das Instrumentalstück „Ad Vitam Aeternam“ fällt etwas aus dem Rahmen und lässt sich eigentlich in keine Phase der Bandgeschichte einordnen, dürfte aber auch eher als `Intro` für den Titeltrack zu verstehen sein.
„The Year the Sun Died“ bietet dann zum Abschluss noch mal alles auf was die Band zu bieten hat. Hier vereinen sich alle Elemente der Bandgeschichte zu einem fast schon epischen und zum teil balladesken Stück Musikgeschichte.
Mit „The Year The Sun Died“ hat sich eine Legende mehr als nur eindrucksvoll zurückgemeldet und ein Meisterwerk geschaffen das mehr als über alle Zweifel erhaben ist und jetzt schon darauf hoffen lässt, dass das keine Eintagsfliege ist sondern die Band in dieser Konstellation weitermacht, denn um es mal ganz brutal auszudrücken – wer braucht NEVERMORE wenn es SANCTUARY gibt?.
Tracklist „The Year The Sun Died“:
1. Arise And Purify
2. Let The Serpent Follow Me
3. Exitium (Anthem Of The Living)
4. Question Existence Fading
5. I Am Low
6. Frozen
7. One Final Day (Sworn To Believe)
8. The World Is Wired
9. The Dying Age
10. Ad Vitam Aeternam
11. The Year The Sun Died
Gesamtspielzeit: 49:45