…The Stories We Could Tell
(Hard Rock)
Label: Frontiers Records
Format: (LP)
Release: 2014
Dass die Jungs von MR. BIG Anfang der Neunziger eine richtig große Nummer waren, dürfte den meisten Musikfans bekannt sein. Hits wie „Wild World“ oder der Kuschelsong schlechthin „To Be With You“ erklommen die Charts und sind auch nach über 20 Jahren Rock Klassiker.
Doch dass Sänger Eric Martin, der auch immer wieder Mal ein Teil von AVANTASIA ist, Paul Gilbert, Pat Torpey und Billy Sheehan auch heute noch recht aktiv sind, wissen wohl die wenigsten. Das letzte Lebenszeichen nannte sich „One Acoustic Night – Live From The Living Room“ und stammt aus dem Jahre 2012, die Platte war jetzt nicht so der ganz große Reißer, doch neue Scheibe, neues Glück und so präsentieren uns die vier US-Amerikaner „…The Stories We Could Tell“, Klingt typisch nach MR. Big. Erdiger Hard Rock mit dem einen oder anderen Riff veredelt trifft auf Southern Rock gemischt mit einer Prise Romantik Kitsch. Da dieses Konzept ja vor zwei Dekaden gut funktionierte nur verständlich, dass man wieder auf diesen Zug aufspringen will. Eröffnet wird das Album, das ein grauenhaftes Cover sein eigen nennen darf, mit „Gotta Love The Ride“, bei dem Eric gleich beweist, dass er noch so klingt wie mit Anfang 30. Großartige Stimme des nun kurzhaarigen Sängers, wie ich mich am letztjährigen Masters Of Rock selbst überzeugen konnte, beim fantastischen AVANTASIA Konzert.
Die erste Nummer bleibt gut im Ohr hängen, dank eingängigem Refrain und angenehmen Blues-Einflüssen. „The Man Who Has Everything“ setzt eher auf leisere Töne und zeigt, dass das Quartett immer noch gerne auf die Romantik-Schiene abfährt. „…The Stories We Could Tell“ bietet eigentlich ganz anständigen Rock, der viel Abwechslung liefert, doch so wirklich vom Hocker kann mich das Teil auch nach dem vierten Durchlauf nicht reissen. Es wird zwar durchgehend das Niveau hoch gehalten, doch Über-Hits sucht man leider vergebens. „The Monster In Me“ oder „Eastwest“ haben ganz nette Ansätze, doch mir fehlt hier einfach das gewisse Etwas. Zum Schluss gibt es mit „Cinderella Smile“ und der gleichnamigen Titelscheibe, zwei ganz ordentliche Songs, die Potenzial haben und auch im Radio laufen könnten, doch in meine Lieblings-Playlist würden es auch die nicht schaffen.
MR. BIG können ohne Frage noch ganz ordentlich Mucke produzieren, doch bei mir funktioniert der 90er Sound leider nicht, da ein bisserl mehr Feuer unterm Arsch für einfach dazu gehört. Doch Freunde oder Fans der Band könnten trotzdem ihre Freude haben, da MR. BIG nach MR. BIG klingt und die 90er aufleben lässt.
Tracklist „…The Stories We Could Tell“:
1. Gotta Love The Ride
2. I Forget To Breathe
3. Fragile
4. Satisfied
5. The Man Who Has Everything
6. The Monster In Me
7. What If We Were New?
8. East/west
9. The Light Of Day
10. Just Let Your Heart Decide
11. It’s Always About That Girl
12. Cinderella Smile
13. The Stories We Could Tel
Gesamtspielzeit: 55:04
Band-Links: