SLIPKNOT - 5. The Gray Chapter
SLIPKNOT
5. The Gray Chapter

(New Metal)

 


Label: Roadrunner Records
Format: (LP)

Release: 2014


Oh, she’s beautiful
A little better than a man deserves
Oh, I’m not insane
Please tell me she won’t changeKillpop

SLIPKNOT war noch nie eine Band die irgendetwas normal macht. So gibt es auch absolut keine Garantie dafür wann und ob überhaupt ein neues Werk erscheint. Rein aus finanziellen Gründen ist jedoch logisch, dass sich die neun Maskierten wieder zusammen tun und eine neue Platte einspielen. Fünf Jahre sind seit dem Unheil verkündenden „All Hope Is Gone“ vergangen und es hat sich ziemlich viel getan unter den Jungs rund um Corey Taylor. Allem voran der Tod von Bassist Paul Gray, dem das fünfte Werk mit dem Titel „5. The Gray Chapter“ offensichtlich gewidmet ist. Außerdem verabschiedete man sich von Schlagzeug-Legende Joey Jordison (Gerüchten zu Folge via singendem Telegramm), der mit SCAR THE MARTYR eine neue Beschäftigung fand. Auch Gitarrist James Root stand auf wackelnden Füßen, da dieser natürlich über seinen Rauswurf von Corey in STONE SOUR nicht sonderlich glücklich war. Die Ersatzmänner sollen gesichtslos bleiben, tragen deshalb die gleichen Masken und wurden nie offiziell angekündigt. Wirklich geheim ist es zwar nicht, doch ein gewisses Mysterium sollte es dann laut Taylor doch bleiben.

Gut, doch wie klingt SLIPKNOT nach fünf Jahren Pause? „All Hope Is Gone“ war sicher kein schlechtes Album, doch abgesehen von ein paar starken Songs, war vom Erwachsen werden der Band nicht viel zu spüren. Da man heutzutage nicht mehr den Überraschungseffekt wie Ende der 90er auf der Seite hat und mit wüstem Geknüppel nicht mehr sonderlich überraschen kann, mussten SLIPKNOT umdenken und so klingen die Männer aus Iowa heute fokussierter und moderner denn je. Mit „The Negative One“ lieferte man vorab einen absolut vorhersehbaren Song, den Fans zwar mögen, doch begeistern konnte das Teil nicht. Corey brüllt brachial wie eh und je, während die doch immer wieder ähnlich klingende Percussion für Chaos sorgt und der Neo-Drummer alles kurz und klein holzt und knackige Riffs eben nach SLIPKNOT klingen. Und es ist erneut gelungen, dass die Band genau mit den typischen Songs einfach nicht überzeugen kann. Alles schon gehört, zu wenig Akzente, so viel Lärm ohne was dahinter. Doch wenn man sich mit „The Gray Chapter“ auseinandersetzt, findet man zum Glück dieses Mal so einige Hitkandidaten, die irgendwie jedes Album zwischen den unscheinbaren Knüpplern ausmachten. „Iowa“ nehme ich da jetzt mal aus.

Nach einem Gänsehaut-Intro bei dem Corey schon alles gibt überrascht „AOV“ mit modernem Riffing, das aus dem Melod-Death Bereich stammen könnte und thrashigem Drumming, während der cleane Gesang im Refrain für Wiedererkennungswert sorgt. Und sorgt das ebenso bereits bekannte „The Devil In I“ – einer der besten Tracks des Albums – für Diskussionen, entfacht wohl „Killpop“ erneut die sinnlose STONE SOUR Diskussion. Klar, die vermehrten cleanen Vocals klingen halt nach Taylor – und genau da kann der Mann die besten Akzente setzen, wenn auch seine Growls mittlerweile besser wurden und so ist dieser Track, vor allem durch den Spannungsaufbau ein wahres Highlight. „The Devil And I“ überzeugt aber durch seine bedrückende Stimmung und den gelungenen Wutausbrüchen, während das verdammt ruhig und mit Synthies beginnende „Goodbye“ ebenso wie „If Rain Is What You Want“ sicher Fans der ersten Stunde abschrecken könnte, aber als gelungene Weiterentwicklung zu sehen ist. „Skeptic“ könnte die nächste SLIPKNOT Single werden. Typisch Rhythmik, cooler Drive, ein paar Effekte vom DJ und Passagen zum Mitbrüllen sollten die Fans bei Laune halten.

SLIPKNOT sind zurück und das verdammt stark. Zwar glänzt hier nicht alles, doch der Rest kann mühelos entschädigen. Vom wüsten Geknüppel für die Kleinen, bis hin zu wirklich durchdachten und emotionalen Kompositionen für die älteren, sowie eingängiges Material für die ganze Familie, ist eigentlich alles dabei.

 

 


Tracklist „5. The Gray Chapter“:
1. XIX
2. Sarcastrophe
3. AOV
4. The Devil In I
5. Killpop
6. Skeptic
7. Lech
8. Goodbye
9. Nomadic
10. The One That Kills The Least
11. Custer
12. Be Prepared For Hell
13. The Negative One
14. If Rain Is What You Want
Gesamtspielzeit: 64:15


www.slipknot.com

 

SLIPKNOT - Iowa
SLIPKNOT – 5. The Gray Chapter
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