RIOT V sind nicht tot zu bekommen. Die Heavy Metaller feiern im kommenden Jahr bereits 40jähriges Bestehen. In dieser langen Zeit gab es so manch Hoch und Tief, sowie unzählige Besetzungeswechsel. 2011 stand mit „Immortal Soul“ ein grandioses Comeback nach fünf Jahren Pause statt, doch das nächste Tief folgte sogleich. Gitarrist und Mastermind Mark Reale verstarb kurz nach der Veröffentlichung an Morbus Crohn im Alter von 55 Jahren. Die Zukunft war ungewiss und kurz darauf verließ auch Heimkehrer Tony Moore die Band. Den vakanten Posten am Mikro übernahm aber niemand geringeres als Todd Michael Hall (JACK STARRS BURNING STARR, REVERENCE). Als zweiten Gitarristen verpflichtete man Nick Lee und Frank Gilchriest als Drummer. Somit sind Mike Flyntz und Don Van Stavern die seit 1986 (teilweise mit Pause) zur Formation gehören, die ältesten Mitglieder und achteten darauf, das Erbe von RIOT weiter zu tragen, wenn auch unter dem Namen RIOT V, doch so wird die Band wohl eh nie jemand nennen.
Und RIOT haben es geschafft, so Old-schoolig wie schon lange nicht mehr zu klingen. Traditioneller US-Heavy Metal mit allem drum und dran wird uns auf „Unleash The Fire“ geboten. Das furiose und viel moderner tönende „Immortal Soul“ erreicht man zwar nicht ganz, doch das Material klingt so dermaßen nach 80er Jahre, kommt aber mit genug Druck daher und macht einfach nur Spaß. Die Stimme von Hall passt perfekt zum verspielten Gitarrenspiel und geht nicht selten in schwindelnde Höhen, während man mit schneller Rhythmik und eingängigen Melodien sowie mitsingkompatiblen Refrain schnell auf sich aufmerksam macht. Gerade die flotten Gitarrenläufe und eingängigen Leads machen „Unleash The Fire“ aus. Dass man in typischen Heavy Metal Gefilde wildert beweisen auch Songtitel wie „Ride Hard Live Free“, „Metal Warrior“, „Kill To Survive“ oder „Figh Fight Fight“. Da wird auch mit Pathos und Dramatik nicht gespart. Neben den ganzen Heavy Metal Krachern gibt es mit „Until We Meet Again“ natürlich auch die obligatorische Quotenballade mit viel Herz. Doch am meisten punkten können die altgedienten Metaller trotzdem in den flotten Passagen, mit verspielten Soli, Happy-Metal Melodien und Ohrwurmrefrains, die einfach Laune machen und den Spirit der 80er mühelos zu beschwören wissen. Außerdem beweist Todd Michael Hall dessen Stimme auch gut zu QUEENSRYCHE passen würde dank des Live-Bonus Tracks „Thundersteel“, dass er die alten Nummern auch drauf hat und lässt auf baldige Live-Taten hoffen.
Somit hat Mike Flyntz RIOT souverän reanimiert und erneut ein gutes Hoch erreicht, denn nach den ganzen Rückschlägen hätte ich mit „Unleash The Fire“ absolut nicht mehr gerechnet, und schon gar nicht, dass dieses Teil so stark tönt. Wer auf RIOT der Anfangstage steht, der wird hier seine helle Freude haben. Bleibt nur zu hoffen, dass die Amerikaner nun etwas beständiger bleiben können.
Tracklist „Unleash The Fire“:
1. Ride Hard Live Free
2. Metal Warrior
3. Fall From The Sky
4. Bring The Hammer Down
5. Unleash The Fire
6. Land Of The Rising Sun
7. Killl To Survive
8. Return Of The Outlaw
9. Immortal
10. Take Me Back
11. Fight Fight Fight
12. Until We Meet Again
13. Thundersteel (Live)
Gesamtspielzeit: 60:31
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