ELECTRIC CALLBOY - Crystals
ELECTRIC CALLBOY
Crystals
(Trancecore | Metalcore)

 


Label: Universal Music
Format: (LP)

Release: 2015


Meine Augen sind rot und glasig
Ich sitz‘ im Park und mach die Arbeit eines Habichts – gar nichts!
24/7 bleib‘ ich cool wie’n Gletscher
Schöner Tag, Du bist mein Bester!
Ich hab‘ dich gesucht und gefunden!Best Day

ESKIMO CALLBOY sind so etwas wie die TOKYO HOTEL des Metals – entweder man hasst oder liebt sie. Die Jungs waren immer schon extravagant, haben sich nie um Trends geschert und machen auf was sie Bock haben, egal ob das provoziert, Shitstorms auslöst oder einfach nur zum Schmunzeln anregt.

Grad mal ein Jahr nach „We Are The Mess“ veröffentlichen die Deutschen Knallköpfe bereits ihr drittes Album „Crystals“ und schon mit dem Opener „Pitch Blease“ – ja den Titel schreibt man so – verursachen die Jungs Kopfschütteln. Typischen Metalcore mit 90er Disco-Synthie-Pop Parts zu mischen, da gehört schon Mut dazu, aber auch einen SIDO zu einem Gastauftritt zu bewegen, zeugt von einer krankhaften Idee einfach anders sein zu wollen. Und genau das lieben ja die Fans der Band so. „Best Day“ beginnt mit HipHop-Sounds, entwickelt sich aber schnell zum Nu Metal-Hit, den auch LINKIN PARK hätten schreiben können. Viele Synthies, dichte Atmosphäre und ein eingängiger, moderner Refrain, während Herr SIDO so manch Sprech beisteuert, der sich überraschend gut einfügt und die Band damit einen wahrlichen Hit-Kandidaten zu bieten hat.

Bevor das Metalcore-Massaker in „My Own Summer“ losbricht, kommen die Callboys erneut mit abgefahrenen 90er Disco-Sounds daher. Doch der Song regt sofort zum Mitwippen an und macht in seiner Abgefahrenheit irgendwie gewaltig Spaß. Discobeats sind sowieso fast allgegenwärtig und so hüpft es sich perfekt zu „Kill Your Idols“, wüste Synthie-Breakdown-Orgien gibt es in „Monster“ und zum Mitsingen lädt Fronter Sushi beim eingängigen „2 Fat 2 Furious“ ein. Etwas Grindcore gefällig? Das bieten die Nordpol-Bewohner im verrückten „F.D.M.DH.“, wobei die erste Hälfte aus einem Sample besteht. HipHop-Einflüsse sind dann in „Paradise In Hell“ neben modern-aggressivem Metal zu hören. Der Refrain geht dafür wieder verdammt gut ins Ohr.

Ich bin zwiegespalten, denn so manch Part zeigt, dass ESKIMO CALLBOY eine wirklich ernst zu nehmende Modern Metal/Hardcore-Band sein könnten, andererseits gehören die verrückte Art und die abgefahrenen Experimente natürlich zu der Band und haben ihnen die dicke Fanbase beschert, sowie furiose Live-Auftritte mit hohem Fanfaktor als Garantie. „Crystal“ ist sicher nicht jedermanns Sache, doch macht das Teil in durchaus eine Menge Spaß und hat darüber hinaus auch noch richtig guten Metal zu bieten. Fans greifen sowieso zu, der Rest hört rein und entscheidet am besten selber.


Tracklist „Crystals“:
1. Pitch Blease
2. Baby (T.U.M.H.)
3. My Own Summer
4. Kill Your Idols
5. Ritual
6. Monster
7. Best Day (feat. SIDO)
8. 2 Fat 2 Furious
9. F.D.M.D.H..
10. Paradise In Hell
11. Crystals
12. Walk On The Thin Line
13. Closure
Gesamtspielzeit: 39:20

 


Band-Links:

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ELECTRIC CALLBOY - Crystals
ELECTRIC CALLBOY – Crystals
LineUp:
Sushi - Vocals
Kevin Ratajczak - Vocals, Keys
Daniel Haniß - Guitars
Pascal Schillo - Guitars
Daniel Klossek - Bass
David Friedrich - Drums
8
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