KORPIKLAANI sind eine der bekanntesten Folk Metal Bands aus Finnland. Sie sind seit zwölf Jahren aktiv und haben in dieser Zeit viele Alben veröffentlicht und sind auch fleißig gewesen, was Live-Auftritte betrifft. Sie haben in letzter Zeit einige Bandmitglieder ausgetauscht und auch ihren Stil bei Live-Auftritten stark verändert, was die älteren Fans ziemlich irritiert hat. Nun erscheint ihr neuestes Album mit dem Titel „Noita“ und man darf gespannt sein, ob sie damit an die alten Erfolge anschließen können.
Gleich bei „Viinamäen Mies“ geht es in die Vollen – es ist ein flott gespielter Folk-Titel, bei dem man gleich bildlich den dazugehörigen Moshpit vor Augen hat. Sehr rasant geht es mit „Pilli On Pajusta Tehty“ weiter. Mit einem lauten Schrei von Sänger Jonne beginnt „Lempo“ – ein deutlich ruhigerer Track, bei dem der Gesang beinahe etwas Hymnisches an sich hat und der Refrain regelrecht beschwörend wirkt. Musikalisch dominieren Geigen- und Akkordeonspiel. Seemännisch startet „Sahti“ und vom Grundsound her bleibt dieser sehr schnell gespielte Titel auch so. Einen Preis für temporeiches Spiel würden sie auch mit „Luontoni“ gewinnen aber bei „Minä Näin Vedessä Neidon“ zeigen sie sich wieder von ihrer ruhigeren Seite – allerdings wirkt der Track sehr angenehm, was nicht zuletzt an Jonnes inbrünstigem Gesang liegt. Ist ja eine faszinierende Sache bei KORPIKLAANI – auch wenn man absolut keine Finnisch kann ist man sehr zum Mitsingen geneigt – besonders bei Songs wie diesem. Ein etwas schwächerer Track ist „Jouni Jouni“ – zwar flott gespielt aber irgendwie springt der Funke nicht so recht über. Nach dem ziemlich abwechslungsreichen „Kylästä Keväinen Kehto“ folgt das sehr inbrünstig gespielte und gesungene „Ämmänhauta“, bei dem man wieder in Mitsinglaune gerät. Der letzte Track „Sen Verran Minäkin Noita“ ist in musikalischer Hinsicht nicht so mitreißend wie viele andere, da ihm einfach die passende Dynamik fehlt, aber man kann halt nicht alles haben.
KORPIKLAANI haben mit „Noita“ ein sehr abwechslungsreiches Album abgeliefert, das sehr wohl einige Gustostückerl enthält aber leider zwischendurch auch weniger gelungene Tracks. Der Großteil ist jedoch wirklich hörenswert und so fällt mein Fazit doch positiv aus. Am Beginn ihrer Karriere haben sie ja eingeschlagen wie eine Bombe, danach wurde es etwas ruhiger um sie und die letzten Alben sind nicht mehr so gut angekommen, aber mit „Noita“ haben sie einen guten Weg zurück gefunden. Das Einzige was es vielleicht zu kritisieren gäbe ist ihre neue Live-Performance, aber die hört man zum Glück nicht!
Tracklist „Noita“:
1. Viinamäen Mies
2. Pilli On Pajusta Tehty
3. Lempo
4. Sahti
5. Luontoni
6. Minä Näin Vedessä Neidon
7. Jouni Jouni
8. Kylästä Keväinen Kehto
9. Ämmänhauta
10. Sen Verran Minäkin Noita
Gesamtspielzeit: 45:23