Eine der heiß ersehnten Veröffentlichungen diesen Sommer ist „Infernus“ das sechste Album von HATE ETERNAL.
Gleich zu Beginn brettert „Locust Swarm“ wie ein wildgewordener Heuschreckenschwarm ohne jegliches Intro davon und verheißt ein weiteres großartiges Death Metal Album, zumindest zu Beginn. Die tiefen Growls und die kreischende Gitarre des Frontmanns Eric Rutan, die schnellen Blastbeats des neuen Drummers Chason Westmorelan und der Bass von J. J. Hrubovcak kreieren ein wahres Metal Inferno. Ziemlich abgefuckt geiler, brutaler Death Metal-Scheiß. Genau die richtige CD um sie nach der Arbeit einzulegen und Aggressionen abzubauen, während man auf der Überholspur der Autobahn an allen anderen, wie im Wahn vorbeirast.
Die Nummer „The Stygian Deep“ fließt im Sinne des Styx etwas melodischer dahin und auch das darauffolgende „Pathogenic Apathy“ geht sofort ins Ohr und erfüllt ungeahnte Erwartungen. Der Titeltrack des Albums „Infernus“ beginnt mit einem mythischen Anfang und erfreut mit eher langsamen und schweren Riffs à la MORBID ANGEL. Man merkt das Eric Rutan wohl doch etwas von Trey Azagthoth gelernt hat, wenn es um musikalische Arrangements geht.
Doch bevor sich hier die Lobeshymnen überschlagen muss gesagt werden, das Album hätte am besten mit diesem Song geendet. Der furchtbare Anfang des Lieds „The Chosen One“ grenzt bereits an atonale Musik und wird nur mit Start des Gesangs etwas erträglicher. Hier wurden einige Effekte definitiv übertrieben und gehen in die falsche Richtung. Zwischendurch kann man zwar bei einigen Nummern wieder aufatmen doch spätestens bei „Chaos Theory“ bekommt man den nächsten Einbruch. Das Lied hört sich wirklich nach komplettem Chaos an, vielleicht auch gewollt. Wenn man das ganze Album nicht in digitaler Form, sondern als Disk hat, könnte man glauben die CD ist hängen geblieben. Fortgesetzt wird dies bei „O’ Majestic Being“ welches ebenfalls von sehr wirrem Gitarrenspiel zeugt. Es mag ja bei ein zwei Liedern ganz innovativ sein etwas Neues auszuprobieren, aber es wird ein bisschen anstrengend wenn es sich durch den Rest des Albums zieht.
Zum Schluss gibt es mit „Hear My Call“ ein halbwegs gutes letztes Lied inklusive Gitarrensolo, sodass man nicht das gesamte Album in schlechter Erinnerung behält.
Es kann also gesagt werden, dass bis auf ein paar musikalische Ausrutscher, ein ganz passables Album entstanden ist. Vielleicht kommt die Genialität der musikalischen Struktur erst nach mehrmaligen Durchläufen. Man kann es aber trotzdem weiterempfehlen, vor allem weil die Band das komplette Album gratis als Online Stream zur Verfügung stellt. Also hört einmal rein und hinterlasst euren Kommentar dazu.
Tracklist „Infernus“:
1. Locust Swarm
2. The Stygian Deep
3. Pathogenic Apathy
4. La Tempestad
5. Infernus
6. The Chosen One
7. Zealot, Crusader Of War
8. Order Of The Arcane Scripture
9. Chaos Theory
10. O’ Majestic Being, Hear My Call
Gesamtspielzeit: 45:07