TRIVIUM - Silence In The Snow
TRIVIUM
Silence In The Snow
(Thrash Metal | Modern Metal)

 


Label: Roadrunner Records
Format: (LP)

Release: 02.10.2015


Wie schon beim Vorgängeralbum “Vengeance” darf ich mich auch um die in Kürze erscheinende Neuveröffentlichung „Silence In The Snow“ von den Amerikanern TRIVIUM kümmern. Und wieder ist die Vorfreude riesig. Leider wird diese durch das zur Verfügung gestellte Medium etwas getrübt. Während es vor noch nicht einmal fünf Jahren CDs gab, die man vorab bekam, welche dann von (high quality) mp3-Downloads abgelöst wurden, erscheinen die Tracks neuerdings nur noch als Onlinestream. Tolle Sache wenn man die Qualität der Produktion dann nur mehr anhand billiger Laptoplautsprecher bewerten soll.

Aber gut, gespart wird ja bekanntlich überall und die Wenigsten legen wirklich Wert auf klanglich ausgewogene Musikwiedergabe. Das muss ich also wohl so hinnehmen (auch weil ich keinen Bock habe meine komplette Verkabelung für einen Onlinestream zu zerreißen).

Genug der Vorbemerkung, widmen wir uns dem Wesentlichen. Bereits im August konnte man sich mit dem vorab veröffentlichten Song „Silence In The Snow“ ja bereits ein Bild machen wohin der Weg gehen könnte. Und die Musikwelt war durchaus überrascht, da sämtliche, ursprünglich die Band auszeichnende, Metalcore-Elemente verschwunden sind und eher durch Power Metal-Komponenten ersetzt wurden. Da staunten wir alle nicht schlecht.

Und jetzt wo ich das Album in Händen halte (Redewendung, es gibt ja nur einen Stream) bin ich als designierter TRIVIUM-Fan geschockt. Der komplette Rundling (Stream) klingt danach. Kein einziger Growl. Kein EINZIGER! Böse Zungen können jetzt behaupten, dass die Band erwachsen zu werden scheint, dem kann und will ich mich nicht anschließen. Wohl aber kann man mutmaßen, dass diese Entwicklung absehbar war. Ziehe ich die eingangs zitierte Review von „Vengeance“ heran, in der ich noch den verbesserten Gesang lobte aber gleichzeitig erwähnte dass „Gott sei Dank nicht auf typischen Growls im Hintergrund vergessen wurde“, auch die abnehmende Aggressivität und der einfache Zugang wurde damals bereits genannt. Leider hat sich das fortgesetzt und TRIVIUM haben dem Metalcore endgültig abgeschworen und scheinen auch die Wege des Thrashs zu verlassen.

Und selbst wenn man versucht auszublenden, dass es sich hierbei um TRIVIUM handelt und rein das musikalische beurteilt, muss man sagen, dass dieses Album einfach nicht sonderlich gut geraten ist. Zu steril wirken die (perfekt eingespielten) Instrumente, zu wenig Emotion vernimmt man im (Tempi-betreffend kaum variablen) Gesang und irgendwie gehen auch die typischen komplex aufgebauten aber eingängigen Riffs ab. Auch beim erneuten Durchlauf bleibt nicht wirklich etwas Außergewöhnliches hängen, einzig „Pull Me From The Void“ und „Until The World Goes Cold“ sind auf eine höhere Stufe zu stellen. Die designierte Zukunft des härteren Metals wurde wohl weichgespült. Schade.

Ein Vice-Hobby-Schreiberling würde wohl folgende Worte für die atypische Click-And-Bait-Überschrift finden: „Neun Gründe warum `Silence In The Snow` das beschissenste TRIVIUM-Album ist“. Und ich könnte es ihm nicht einmal übel nehmen. Leider.

 


Tracklist „Silence In The Snow“:
1. Snowfall
2. Silence In The Snow
3. Blind Leading The Blind
4. Dead And Gone
5. The Ghost That´s Haunting You
6. Pull Me From The Void
7. Until The World Goes Cold
8. Rise Above The Tides
9. The Thing That´s Killing Me
10. Beneath The Sun (Don´t Fade Away)
11. Breathe In The Flames
Gesamtspielzeit: 41:08


www.trivium.org

 

TRIVIUM - Ember To Inferno
TRIVIUM – Silence In The Snow
LineUp:
Matt Heafy
Corey Beaulieu
Paolo Gregoletto
Mat Madiro
6
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