HUNTRESS sorgten vor einigen Jahren nicht nur mit der ehemaligen Nackt-DJ Frontdame Jill Janus für Aufsehen, sondern auch mit einem Debüt, das sich gewaschen hat und irgendwo zwischen Okkult und Heavy Metal angesiedelt war. Energisch, kraftvoll und technisch anspruchsvoll zogen die Kalifornier mit „Spell Eater“ alle Register und sorgten auch live für Aufsehen. Der Nachfolger „Starbound Beast“ war dann hingegen nicht ganz so beastig wie erwartet, konnte dennoch mit gelungenen Tracks punkten.
„Static“ solls jetzt aber wieder richten. Man steigt mit „Sorrow“ auch wieder viel motivierter in das Geschehen ein, als auf dem Vorgänger, klingt gleichzeitig technisch wieder anspruchsvoller, aber dennoch ziemlich direkt. Es holpert gewaltig, die Gitarren von Blake und Ian quietschen, sägen und treiben an, während Jill mit abwechselnd giftiger und hoher Gesangsstimme durch den Song führt. Die Texte handeln erneut von Okkultem, Bösem, Magie und persönlichen Dingen, recht tiefgründig wird das jedoch nie. Auch wenn HUNTRESS den Überraschungsmoment nach drei Alben nicht mehr auf ihrer Seite haben, können gerade die Gitarristen noch mit ein paar Spielereien und starken Soli punkten, so tönt das Riffing in „Flesh“ immer mal wieder nach MEGADETH, „Brian“ spielt wunderbar mit verschiedenen Stimmungen und ändert immer mal wieder das Tempo und „I Want To Wanna Wake Up“ kann durch eingängige Leads überzeugen. Mit „Mania“ wagt man sich sogar erstmals an einen überlangen Song, der auch so einiges zu bieten hat. Jill leitet mit schöner Gesangsstimme ein, die Rhythmik stampft voran und man steigert die Intensität, ehe man mit längerem Instrumentalteil und harschen Shouts zu gefallen weiß. Das Album bleibt durchwegs interessant, lässt jedoch abgesehen von den erwähnten Spielereien Überraschungen oder hervorstechende Songs vermissen. Das flotte „Four Blood Moons“ ist da mit seinem Tempo vielleicht noch die Ausnahme und macht Lust auf eine Live-Performance. Der Titeltrack hat dann sogar noch einen leichten Power Metal-Einschlag zu bieten, was zusätzlich für Abwechslung sorgt.
Wem „Starbound Beast“ gefiel, der wird auch „Static“ mögen und sich über ein paar kleine neue Ideen sowie wieder etwas mehr Power freuen. An das brachiale Debüt reicht man zwar nicht ran, doch HUNTRESS werden dank mehr als solidem Heavy Metal mit Sicherheit ihre Fanbase erneut ausbauen.
Tracklist „Static“:
1. Sorrow
2. Flesh
3. Brian
4. I Want To Wanna Wake Up
5. Mania
6. Four Blood Moons
7. Static
8. Harsh Times On Planet Stoked
9. Noble Savage
10. Fire In My Heart
Gesamtspielzeit: 47:13